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Aufbau des Instagram-Kanals @elternsein_info

Elena König, Referentin im Fachgebiet Kommunikation im NZFH, stellte den Aufbau des Instagram-Kanals @elternsein_info vor und gab Tipps zur Umsetzung. Seit November des letzten Jahres spricht das NZFH Eltern über diesen Social-Media-Kanal an.

Warum hat das NZFH einen Instagram-Kanal entwickelt?

Zentraler Grund für die Ansprache über Instagram sei die hohe Erreichbarkeit der Zielgruppe: Laut ARD/ZDF-Onlinestudie 2021 nutzen 73 Prozent der 14- bis 29-jährigen Instagram täglich oder wöchentlich.

Für die Frühen Hilfen sei der Nutzen in drei zentralen Aspekten zusammenzufassen:

  • Niedrigschwelliger Zugang zur Zielgruppe: Der Zugang habe eine große Reichweite und biete die Möglichkeit, Vertrauen aufzubauen
  • Dialogfunktion: Direkte Rückmeldungen von der Zielgruppe seien möglich, was den Vertrauensaufbau und die Nähe zusätzlich begünstige
  • Soziales Netzwerk: Zudem sei die Vernetzung innerhalb der Frühen Hilfen möglich, regionale Netzwerke, Träger und Anbieter könnten sich dadurch gegenseitig unterstützen

Diese Aspekte spiegelten sich auch in den Zielen des Instagram-Kanals wider, die das NZFH verfolgte: Die Frühen Hilfen bekannter zu machen und regionale Akteure zu unterstützen.

Wie werden geeignete Inhalte für die Zielgruppe ausgewählt?

Um Kommunikationsmaßnahmen für die Zielgruppe abzuleiten, habe man sogenannte Personas, fiktive Personen, entwickelt. Personas hätten eigene Biografien, Bedürfnisse, Ansprüche und Sorgen. Sie machten die Zielgruppe greifbarer und man könne beispielsweise konkrete Botschaften ableiten. Grundlage für die Persona-Entwicklung seien Forschungsdaten aus verschiedenen Studien gewesen, die kombiniert wurden: aus der Erreichbarkeitsstudie des NZFH, den SINUS-Milieu-Studien und der Best-4-Planning Mediastudie.

Welche Formate nutzt das NZFH auf seinem Instagram-Kanal @elternsein_info?

Das NZFH nutze eine Vielzahl von Formaten, um einerseits verschiedene Inhalte zu transportieren und andererseits unterschiedliche Nutzungsgewohnheiten und Zielgruppen anzusprechen.

Dabei wiederholten sich verschiedene Rubriken, was die Redaktionsplanung vereinfache und für die Nutzenden einen Wiedererkennungswert habe, zum Beispiel:  

  • #Alles zu viel: Darstellung von Belastungslagen mit Tipps zu Unterstützungsangeboten
  • 5 Tipps oder 5 Schritte: Praktische Anregungen für den Alltag zu ausgewählten Themen
  • Zitate: Passend zum Inhalt unter Berücksichtigung rechtlicher Aspekte
  • Ratgeber-Posts: Darstellung von Themen, die auch ausführlicher auf der Website elternsein.info zu finden sind
  • "Vorgestellt": Vorstellung von Fachkräften in den Frühen Hilfen, damit "Frühe Hilfen ein Gesicht und eine Stimme erhalten"
  • Elternzitate: Vorstellung von Beratungsangeboten aus Sicht der Eltern

Ein interaktives Format seien die "Stories", in der Regel Kurzvideos, die unterschiedlich genutzt werden könnten. Auch Umfragen oder Quiz-Elemente könnten hier Follower motivieren, sich aktiv einzubringen.

Ein neues Format sei der "Instagram Live Talk", bei dem eine Person, zum Beispiel eine Fachkraft, zu Wort komme, ihren Beruf oder Alltag vorstelle und Fragen beantworten könne.

Was gibt es generell bei der Redaktionsplanung zu beachten?

Da Instagram ein hoch frequentierter Kanal sei, müssten auch regelmäßig Inhalte gepostet werden. Dies werde durch eine Planung im Voraus erleichtert. Das häufige Bespielen des Kanals müsste in der Personal-Planung berücksichtigt und sollte nicht unterschätzt werden. So sei es hilfreich, mindestens zwei Personen in die Arbeit einzubinden.

Neben der quantitativen Komponente regelmäßiger Posts, sei auch die Qualität der Inhalte wichtig. Hier helfe die Nutzung der Personas. Auch die Nutzung möglichst verschiedener Formate sei sinnvoll.

Wichtig, so betonte Elena König, sei hierbei, dass auch auf Instagram Urheberrechte gelten und Quellen-Angaben erforderlich seien. Im Zweifelsfall sollte man dies abklären, bevor Inhalte geteilt würden.

Andererseits sei aber Interkation ein zentrales Element des Kanals, um sich mit anderen Trägern und Angeboten zu vernetzen und Netzwerke Frühe Hilfen sichtbar zu machen. Zudem werde die Community aktiv zur Beteiligung aufgerufen, Fragen zu stellen oder sich selbst mit "Call-to-action", Handlungsaufforderungen, einzubringen.

Wie kann eine digitale Vernetzung erfolgen?

Ein zentrales Anliegen des NZFH sei, mit dem Instagram-Kanal auch regionale Anbieter und Netzwerke zu unterstützen. Dazu seien insbesondere gegenseitige Verlinkungen hilfreich. Elena König forderte daher alle Interessierten auf, digitale Vernetzungsmöglichkeiten zu nutzen, zum Beispiel @elternsein_info zu folgen und @elternsein_info in Beiträgen und Stories zu markieren oder die Hashtags #FrüheHilfen und #BündnisGegenSchütteltrauma zu nutzen.

Zudem könne das NZFH gerne für eine mögliche Zusammenarbeit kontaktiert werden. So würden beispielsweise Expertinnen und Experten für die Rubrik "Vorgestellt" gesucht, Beispiele aus der Praxis gerne aufgenommen oder auch Elternzitate.

Wie gelingt es, Reichweite zu generieren?

Zusammenfassend wies sie nochmal auf zentrale Aspekte hin, um möglichst viele Follower zu gewinnen: Hier sei die Nutzung verschiedener Formate wichtig, viele und relevante Hashtags zu setzen sowie zu interagieren. Eine weitere Möglichkeit sei, durch Anzeigen auf den Kanal aufmerksam zu machen.

Natürlich könnten auch kanalübergreifende Maßnahmen die Bekanntheit steigern, wie Links und QR-Codes auf Websites oder in E-Mail-Signaturen.

Wie gelingt das Community-Management?

Um die Zielgruppe für den Kanal – dauerhaft – zu interessieren, sei es wichtig, regelmäßige und gute Inhalte anzubieten sowie vor allem schnell zu reagieren. Dafür sei eine gute Vorbereitung hilfreich und die Klärung folgender Punkte:

  • Sprachregelungen und Freigabeprozesse
  • Netiquette-Formulierung
  • Regelungen für die Reaktion auf negative Kommentare: sachlich und faktenbasiert, Netiquette-Verstöße ggf. löschen, Trolle oder Spam melden und löschen
  • Wochenend-Betreuung sicherstellen

Welche Fotos nutzt das NZFH?

Für Fotos würde das NZFH überwiegend auf Bild-Datenbanken zugreifen. Hier gebe es sowohl kostenpflichtige als auch kostenfrei nutzbare Datenbanken. Auch Foto-Shootings seien möglich. Die Foto-Auswahl sei insbesondere vom Finanzrahmen abhängig.

Werden Inhalte in weiteren Sprachversionen angeboten?

Der Instagram-Kanal werde vom NZFH in deutscher Sprache angeboten. Ausnahmen bilden spezifische Inhalte, die neben einer deutschen zusätzlich in einer anderen Sprachversion angeboten würden. Ein Beispiel sei die Information zu Unterstützungsmöglichkeiten für Familien aus der Ukraine. 

Die Kommunikation mit der Community finde ausschließlich in deutscher Sprache statt. Durch eigene Spracheinstellungen könnten aber Instagram-interne Übersetzungsfunktionen genutzt werden. Diese seien aber nicht qualitätsgesichert und verlässlich. 

Inhalte in Leichter Sprache oder einfacher Sprache seien seitens der Anbieter von Instagram-Kanälen in der Regel selbst umzusetzen, redaktionsintern oder in Zusammenarbeit mit Fachkräften für Leichte Sprache.

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