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Rückblick auf das Projekt Qualitätsdialoge Frühe Hilfen

Begleitet vom Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) waren 23 Kommunen und Landkreise in den Jahren 2019 bis 2021 an den Qualitätsdialogen Frühe Hilfen (QDFH) beteiligt.

Das Projekt hat den Akteuren in den Frühen Hilfen eine neue Möglichkeit geboten, sich fachlich begleitet mit Qualitätsentwicklung auseinanderzusetzen.

Ziele der vom NZFH unterstützten Qualitätsdialoge waren insbesondere,

  • die Qualität der Frühen Hilfen vor Ort zu sichern und auszubauen,
  • ein gemeinsames Verständnis von Qualität in den Frühen Hilfen zu entwickeln,
  • Kompetenzen zur Qualitätsentwicklung und Selbstevaluation aufzubauen,
  • Instrumente und Methoden zur Qualitätsentwicklung in den Frühen Hilfen zu erproben,
  • die kommunale Infrastruktur Früher Hilfen unter Berücksichtigung der Elternperspektive mit dialogischen Methoden weiterzuentwickeln.

Ein weiteres Ziel war – und ist es fortlaufend, die gewonnenen Erkenntnisse bundesweit und projektunabhängig in die Kommune, Landkreise und Netzwerke Frühe Hilfen zu übertragen.

Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure

Bei der Durchführung der Qualitätsdialoge war die Zusammenarbeit von Akteuren unterschiedlicher lokaler Ebenen zentral:

  • Akteure mit Planungs- und Steuerungsverantwortung in der Kinder- und Jugendhilfe und im Gesundheitswesen sowie in weiteren sozialen Unterstützungssystemen, insbesondere Netzwerkkoordinierende Frühe Hilfen sowie beispielsweise Koordinierende von freiwillig Engagierten und Ehrenamtlichen, Leitungskräfte mit politisch-administrativer Planungs- und Steuerungsverantwortung sowie Leistungskräfte der Einrichtungen und Dienste mit Versorgungsauftrag,
  • Akteure, die direkt mit der Umsetzung Früher Hilfen betraut sind und mit den Familien in einem engen Kontakt stehen, zum Beispiel Gesundheitsfachkräfte – wie Familienhebammen oder Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegende (FGKiKP), Ehrenamtliche sowie Eltern und Elternvertretungen.

Umsetzung vor Ort in drei Projektphasen

Nach der Vorbereitungszeit und Auswahl der 23 teilnehmenden Kommunen und Landkreise wurden 6 Cluster gebildet. Im Mittelpunkt der drei Projektphasen standen fachlich begleitete Qualitätsentwicklungswerkstätten, in denen sich die Akteure mehrerer Kommunen systematisch über die örtliche Qualität Früher Hilfen austauschen konnten.

Das NZFH hat drei Rahmenveranstaltungen ausgerichtet:

  • Mit der Auftaktkonferenz starteten Anfang 2019 die 23 teilnehmenden Kommunen und Landkreise aus dem gesamten Bundesgebiet gemeinsam den Prozess zur Qualitätsentwicklung.
  • Bei der Zwischenkonferenz am 19. November 2020 haben die Teilnehmenden den Projektverlauf bilanziert und erste Zukunftsperspektiven entwickelt.
  • Den Abschluss bildete eine Konferenz am 07. Juni 2021. Gemeinsam blickten die Mitwirkenden dort auf den mehrjährigen Qualitätsentwicklungsprozess zurück und tauschten sich über Erfahrungen und Erkenntnisse sowie Ideen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung aus.

Projektakteure und Förderung

Die Qualitätsdialoge Frühe Hilfen hat das NZFH gemeinsam mit weiteren Projektakteuren durchgeführt: Ein beratender Arbeitskreis hat das NZFH bei der Umsetzung zentraler Projektthemen unterstützt. Das Felsenweg-Institut der Karl Kübel Stiftung hat im Auftrag des NZFH die Prozessbegleitung übernommen, das Institut für Sozialforschung, Praxisberatung und Organisationsentwicklung GmbH die wissenschaftliche Begleitforschung.

Das Projekt wurde von der Auridis Stiftung gGmbH finanziell gefördert und aus Mitteln der Bundesstiftung Frühe Hilfen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) kofinanziert.

Übertragung und Weiterentwicklung der Ergebnisse

Ein zentrales Anliegen der Qualitätsdialoge Frühe Hilfen war auch die Entwicklung von Arbeitshilfen und Anleitungen, mit denen Kommunen den Stand der Frühen Hilfen vor Ort bewerten und systematisch weiterentwickeln können. Für acht Dimensionen und Themen hat das NZFH Praxismaterialien zur Qualitätsentwicklung in den Frühen Hilfen veröffentlicht.

Zudem sind die Projektergebnisse in die Überarbeitung des ersten Qualitätsrahmen Frühe Hilfen zum Qualitätsrahmen Frühe Hilfen 2.0 eingeflossen.

Für drei zentrale Qualitätsentwicklungsthemen zeichnete sich zudem weiterer Entwicklungsbedarf ab: Politisch-strukturelle Verankerung, Beteiligung und Partizipation von Eltern und Wirkungsorientierung in den Frühen Hilfen. Das NZFH hat dazu ein längerfristiges Projekt auf den Weg gebracht. Wie bei den Qualitätsdialogen handelt es sich bei dem Projekt Frühe Hilfen qualitätvoll gestalten: Prozessbegleitung kommunaler Netzwerke um einen dialogorientierten Beratungsprozess mit den teilnehmenden Kommunen.