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Fachforum 6: „Was machen sie denn eigentlich genau?“ Aufgaben und Arbeitsprinzipien von Familienhebammen und FGKiKP

Die Arbeit von Familienhebammen (FamHeb) und Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen und -pflegern (FGKiKP) ist in vielen Kommunen in Deutschland zentraler Bestandteil von Konzepten Früher Hilfen – teilweise blicken die Projekte auf eine langjährige Erfahrung zurück. In der Bundesinitiative Frühe Hilfen erfuhr ihr Einsatz eine erste rechtliche Rahmung. Kompetenzprofile für beide Berufsgruppen schufen klare Orientierungen für ihre Qualifikation. Hinsichtlich des Einsatzes von FamHeb und FGKiKP besteht jedoch häufig noch Orientierungsbedarf aufgrund unterschiedlicher Modelle in den Kommunen.

  • Fachforum 6 zum Thema: „Was machen sie denn eigentlich genau? - Aufgaben und Arbeitsprinzipien von Familienhebammen und FGKiKP“

    (Foto: NZFH/A. Wagenzik)

  • Eva Sander, Wissenschaftliche Referentin im NZFH, moderierte das Fachforum 6. Annette Berthold, Familienhebamme, Alte Feuerwache Wuppertal, Jutta Neukirchen, Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, Städteregion Aachen und Michael Hahn, Wissenschaftlicher Referent im NZFH, gaben mit ihren Referaten den Input für die anschließende Diskussion

    (Foto: NZFH/A. Wagenzik)

  • Engagierte Beiträge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Fachforum 6

    (Foto: NZFH/A. Wagenzik)

  • Zahlreiche Diskussionsbeiträge in Fachforum 6

    (Foto: NZFH/A. Wagenzik)

Hintergrund

Durch die Bundesinitiative erschienen mit dem »Kompetenzprofil Familienhebammen« sowie dem »Kompetenzprofil Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflege in den Frühen Hilfen« verbindliche Vorgaben zu deren Qualifikation. Die Bundesländer verständigten sich auf Mindestanforderungen für Qualifizierungsmaßnahmen und schufen so die Voraussetzung für eine bundesweite Vergleichbarkeit von Abschlüssen. Im Bereich der Qualifizierung der Fachkräfte kann von einer guten Orientierung der Fachpraxis an den genannten Standardisierungen ausgegangen werden. Für den Einsatz von Familienhebammen und FGKiKP in der Praxis hingegen bestehen mancherorts Unklarheiten. So sind in den Kommunen große Unterschiede zu beobachten hinsichtlich:

  • Zielgruppen
  • Rollen und Aufgaben
  • Strukturen und Rahmenbedingungen (z.B. Koordination)
  • Zugängen zu Angeboten
  • Ansiedelung/Verortung von Projekten
  • Ausgestaltung von Modellen/Projekten 

Angesichts der Vielfalt an Umsetzungsmodellen in Kommunen sowie bei Trägern ist es für Familienhebammen und FGKiKP und deren Koordinatorinnen und Koordinatoren schwierig, geeignete Vorgehensweisen für die eigene Praxis auszuwählen. Das Fachforum griff diesen Orientierungsbedarf auf und bot Hilfestellungen bzw. Kriterien für die Auswahl passender Umsetzungsmodelle an. Dies erfolgte anhand wichtiger Arbeitsprinzipien der Frühen Hilfen. Diese sind: Freiwilligkeit, Vertraulichkeit, Partizipation und Wertschätzung, Salutogenese, Ressourcenorientierung, Empowerment, interdisziplinäre und interprofessionelle Vernetzung und Kooperation sowie Evidence-based Practice. Sie lehnen sich an die Begriffsbestimmung der Frühen Hilfen an. Eine Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin sowie eine Familienhebamme spiegelten ihre Praxis vor dem Hintergrund dieser Arbeitsprinzipien.

Konferenzbeobachterin

Barbara Staschek, Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV), Mitglied des NZFH-Beirats 

Referentinnen und Referent

Annette Berthold, Familienhebamme, Alte Feuerwache Wuppertal
Michael Hahn, Nationales Zentrum Frühe Hilfen in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Jutta Neukirchen, Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, Städteregion Aachen