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Fachforum 4: „Natürlich arbeiten wir zusammen – Aber wie?“ Grenzen zwischen Gesundheitswesen und Kinder- und Jugendhilfe überwinden

Für eine bessere Versorgung von Familien mit Unterstützungsbedarf ist die systematische Integration der Angebote des Gesundheitswesens in die kommunalen Netzwerke Frühe Hilfen unbedingt erforderlich. Daher wurde im Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz (KKG) des Bundeskinderschutzgesetzes eine Einbindung dieser Angebote verbindlich festgelegt. Dennoch ist die Kooperation bis heute immer noch nicht ausreichend und zufriedenstellend. Im Fachforum wurden Kooperationshemmnisse, die die professionellen Haltungen, Perspektiven und Interessen in der niedergelassenen Pädiatrie berühren, identifiziert und diskutiert sowie Lösungsansätze vorgestellt.

  • Aufmerksames Zuhören in Fachforum 4 zum Thema: Natürlich arbeiten wir zusammen – Aber wie?- Grenzen zwischen Gesundheitswesen und Kinder- und Jugendhilfe überwinden

    (Foto: NZFH/A. Wagenzik)

  • Wie können die Grenzen zwischen Gesundheitswesen und Kinder- und Jugendhilfe überwunden werden? Dr. Michael Barth, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Freiburg und…

    (Foto: NZFH/A. Wagenzik)

  • … Prof. Dr. med. Marcus Siebolds, Katholische Hochschule NRW, referieren dazu in Fachforum 4

    (Foto: NZFH/A. Wagenzik)

  • Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Fachforum 4

    (Foto: NZFH/A. Wagenzik)

Hintergrund

Die nach wie vor unzureichende Kooperation zwischen Gesundheitswesen und Kinder- und Jugendhilfe konnte auch durch aktuelle Daten der Kommunalbefragung im Rahmen der Bundesinitiative Frühe Hilfen bestätigt werden. Dem liegen zum einen strukturelle Ursachen zugrunde, wie beispielsweise die Versäulung der unterschiedlichen Leistungssysteme. Zum anderen gibt es Kooperationshemmnisse auf der Ebene des jeweiligen professionellen Verständnisses, der individuellen Haltungen, Perspektiven und berufsständischen Interessen.  

So erfordern die Frühen Hilfen einen Perspektivenwechsel aller in den Netzwerken tätigen Akteurinnen und Akteure – hin zu einem ganzheitlichen Ansatz, bei dem die gesamte Familie und ihre Lebenssituation in den Blick genommen werden. Denn Auffälligkeiten des Kindes sind häufig Ausdruck einer Störung des gesamten Systems. Sie zeigt sich oftmals am schwächsten Mitglied, das zum »Symptomträger« wird. 

Aus Sicht der Akteurinnen und Akteure der Kinder- und Jugendhilfe sind niedergelassene Kinderärztinnen und -ärzte als Kooperationspartnerinnen und -partner von herausragender Bedeutung: Über die U-Untersuchungen haben sie einen frühzeitigen Kontakt zu den Familien mit Kindern im Säuglingsalter und können Fehlentwicklungen frühzeitig erkennen. Daher ist die Gestaltung einer tragfähigen Brücke von der niedergelassenen Pädiatrie zu den Angeboten Früher Hilfen wichtig.

Konferenzbeobachter

Prof. Dr. Johann Behrens, Universität Halle (Saale) 

Referenten

Dr. Michael Barth, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Freiburg
Prof. Dr. med. Marcus Siebolds, Katholische Hochschule NRW