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Mitten in der City: Das Familienbüro Gelsenkirchen

Seit 2014 bietet das Familienbüro Gelsenkirchen als tägliche Anlaufstelle für Eltern einen besonders niedrigschwelligen Zugang zu den Frühen Hilfen. Ina Woelk entwickelte 2004 das Präventionskonzept Familienförderung und 2014 das ergänzende Modul Familienbüro, das sie hier vorstellt.

Unter dem Motto »Treff, Info, Angebote« bietet das Familienbüro weit mehr als das Wort Büro im Titel vermuten lässt. Dabei spielen die gute Lage, mitten in der City gegenüber dem Rathaus, die ansprechende Gestaltung und der unbürokratische Zugang eine wesentliche Rolle, ebenso die kostenfreie Nutzung aller Serviceangebote.

Die Angebotspalette ist weit gefächert mit Babymassage, Ernährungsangeboten, Spiel- und Bewegungskursen, Kita-Vorbereitung, dem Max & Mia Club, saisonalen Veranstaltungen sowie einem Sommerferienprogramm für Eltern mit Babys und Kleinkindern. Eltern können hier Fragen stellen, Kontakte knüpfen, Angebote nutzen oder auch mal nur zum Spielen, Wickeln, Füttern oder Kaffeetrinken reinschauen. Die Angebote wandeln sich stetig, je nach Bedarfslage der Eltern.

Das Familienbüro wird von Eltern mit Kindern aus dem breiten Spektrum der Gelsenkirchener Gesellschaft besucht und auch aus benachbarten Städten. Durchschnittlich kommen 1.200 Gäste im Monat, in Corona-Zeiten sind es rund 450. Hier begegnen sich Familien, unabhängig von Bildung, Religion oder Herkunft. Ein wesentlicher Gelingensfaktor ist, dass alle Gäste herzlich willkommen sind, sich aber an feste Regeln halten müssen, z. B. bei der Nutzung der Spielfläche.

Eltern melden sich einfach am Counter an. Von dort wird bei Bedarf auch eine passende Fachkraft aus ihrem Büro nebenan geholt, sodass eine direkte und unkomplizierte Beratung und Vermittlung sichergestellt ist. Zur Verfügung stehen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Erzieherinnen, eine Familienkinderkrankenschwester sowie eine Kindheitspädagogin.

Familienbüro während der Pandemie

Eine schnelle und kreative Umorganisation war im Lockdown das Gebot der Stunde: Statt der Begrüßungshausbesuche wurden Begrüßungspakete versendet, statt der Kursangebote gab es Spielpakete nach Altersgruppen. Die Babymassage ging online, für dringende Fragen war eine Hotline geschaltet. Um die vielen Fragen zu Corona kindgerecht zu beantworten und der Langeweile entgegenzuwirken sind u. a. zwei Bilder-Vorlesebücher entstanden. In der Neustartphase hatten Eltern zunächst Bedenken bezüglich ihrer Sicherheit im Hinblick auf ein Ansteckungsrisiko. Das Hygienekonzept überzeugte jedoch schnell und die Nachfrage stieg deutlich an.

Ina Woelk ist Diplom-Sozialarbeiterinund arbeitet seit 1996 im Jugendamt der Stadt Gelsenkirchen und seit 2019 als Leiterin der Abteilung Jugend- und Familienförderung.