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Qualitätsdimension 3: Netzwerk

In kommunalen Netzwerken arbeiten unterschiedliche für die Frühen Hilfen relevante Fachkräfte und Einrichtungen zusammen. Im Vordergrund der Qualitätsentwicklung von Netzwerken Frühe Hilfen steht der Auf- und Ausbau verbindlicher Kommunikations- und Kooperationsstrukturen.

Die Strukturen dienen der Weiterentwicklung der Infrastruktur Früher Hilfen für Familien. Ziel ist es, dass die Familien die Frühen Hilfen tatsächlich nutzen und für sich als hilfreich erleben.

Zentrale Fragen im Überblick

  • Wer sind die Akteure im Netzwerk und wie stehen sie untereinander in Verbindung?
  • Welches gemeinsame Verständnis der Frühen Hilfen und der Netzwerkarbeit gibt es?
  • Welche Ziele verfolgt das Netzwerk?
  • Wie ist die Öffentlichkeitsarbeit des Netzwerks gestaltet?

Themen und Ziele der Qualitätsdimension Netzwerk

Das Netzwerk und seine Akteure

  • Es existiert ein Netzwerk Frühe Hilfen unter der Steuerungsverantwortung des öffentlichen Jugendhilfeträgers.
  • Die im Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz (KKG) genannten Akteure arbeiten aktiv im Netzwerk zusammen und erleben dies als gewinnbringend.
  • Es existiert eine aktuelle Übersicht über die beteiligten Akteure und ihre Handlungsmöglichkeiten: Aufgaben, Aufträge, Rollen, Ressourcen und Grenzen sind untereinander bekannt.
  • Die strategische Verantwortung und Steuerung übernimmt die Netzwerkkoordination gemeinsam mit einem Gremium (zum Beispiel Steuerungsgruppe).

Verständnis der Frühen Hilfen und der Netzwerkarbeit

  • Die Akteure des Netzwerks einigen sich auf ein gemeinsames Verständnis der Frühen Hilfen.
  • Die Akteure des Netzwerks einigen sich auf ein gemeinsames Verständnis der Netzwerkarbeit. Ein »Wir-Gefühl« im Sinne einer Verantwortungsgemeinschaft für Familien ist hergestellt.
  • Die Grundsätze zur verbindlichen Zusammenarbeit sind festgelegt.
  • Die Beteiligten kennen ihre Rolle und Aufgabe im Netzwerk.
  • Es ist eine dauerhafte Kommunikationsstruktur zwischen den Beteiligten etabliert.
  • Schnittstellen zu anderen Netzwerken und bestehenden Arbeitskreisen fachlich passender Themen werden erfasst und entweder integriert oder anschlussfähig ausgestaltet. Es wird vermieden, Doppelstrukturen aufzubauen.

Ziele des Netzwerks

  • Die Akteure entwickeln gemeinsame Ziele für ihre Zusammenarbeit.
  • Die Akteure einigen sich auf ein System zur regelmäßigen Überprüfung der Ziele und nutzen das System zur Weiterentwicklung der Qualität der Arbeit im Netzwerk.

Öffentlichkeitsarbeit des Netzwerks

  • Das Netzwerk betreibt Öffentlichkeitsarbeit. Materialien über vorhandene Unterstützungsangebote sind vorhanden und gut zugänglich für Eltern und die beteiligten Akteure.

Passendes Praxismaterial:

Öffentlichkeitsarbeit im Netzwerk

Dialog mit Akteuren der strategisch-politischen Ebene

Die folgenden Fragen geben Anregungen zur gezielten Diskussion der Inhalte der Qualitätsdimension Netzwerk mit Entscheidungstragenden der strategisch-politischen Ebene.

  • Welchen Beitrag können Entscheidungstragende aus Politik und Verwaltung zum Gelingen der Netzwerkarbeit leisten? Wie kann ein »Wir-Gefühl« im Sinne einer Verantwortungsgemeinschaft für Familien unterstützt werden?
  • Welche strategischen Ziele sind aus den für die Frühen Hilfen relevanten Ausschüssen und Gremien bekannt?
  • Sind alle relevanten Partnerinnen und Partner beteiligt? Wer sind aus Sicht der Leitungskräfte die Schlüsselpersonen und/oder Schlüsseleinrichtungen im Netzwerk?
  • Wie können Entscheidungstragende aus Politik und Verwaltung eine aktive Beteiligung der relevanten Akteure im Netzwerk unterstützen und zu einer solchen motivieren?
  • Wie kann eine aktive Beteiligung der strategisch-politischen Ebene selbst gestaltet sein?
  • Wie kann die strategisch-politische Ebene die Arbeit an Schnittstellen zu anderen Netzwerken und bestehenden Arbeitskreisen unterstützen und Kooperation befördern?
  • Welche Rahmenbedingungen und Ressourcen ermöglichen eine aktive Netzwerkarbeit? Wie können zum Beispiel hinreichende Ressourcen für die Mitarbeit der relevanten Akteure sichergestellt werden?
  • Welche personellen Ressourcen stehen zur Koordination des Netzwerks zur Verfügung? Sind dafür notwendige Qualifikationen vorhanden?
  • Welches Gremium übernimmt die strategische Verantwortung für die Netzwerkarbeit zusammen mit der Netzwerkkoordinierenden?
  • Wie erhalten Entscheidungstragende aus Politik und Verwaltung durch Öffentlichkeitsarbeit einen guten Überblick zu vorhandenen Unterstützungsangeboten der Frühen Hilfen?

Weitere Informationen auf fruehehilfen.de

Praxismaterial zur Qualitätsentwicklung in den Frühen Hilfen

Arbeitshilfen und Anleitungen für Netzwerke und Kommunen

Zum Praxismaterial