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Artikel „Effectiveness of attachment based STEEP™ intervention in a German high risk sample. Attachment and Human Development. Vol 18, No 5, S. 443-460"

STEEP™ was one of the first attachment-based early intervention programs. The program applied findings from the Minnesota Longitudinal Study on Risk and Adaptation to the development of a supportive program for young high-risk mothers and their infants. STEEP's effectiveness was evaluated first in a randomized controlled study launched in 1987. The study showed effects of the one-year intervention on important individual and parenting variables, but not on quality of mother-infant attachment. In the current German study with young mothers at risk for abuse and neglect, a two-year adaptation of STEEP was evaluated within a quasi-experimental design.

Die Studie wurde in der Fachzeitschrift  „Attachment and Human Development“ veröffentlicht.

STEEP mother-infant pairs (N=78) were compared with pairs who received standard services of the German Child Welfare System (GCWS,N=29). Compared with GCWS pairs, significantly more mother-infant pairs in the intervention group showed secure attachment patterns in Ainsworth ́s Strange Situation when the infants were 12 months of age. At the end of the intervention (infant age = 24 month), attachment security scores derived from Waters'Attachment Q-Sort were in the predicted direction and showed a medium effect size, but did not reach criteria of statistical significance. At both time points, the STEEP group showed signifiantly fewer signs of attachment disorganization than the comparison group.

STEEP™ erwies sich bei jungen hochbelasteten Müttern als wirksame Intervention: Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe entwickelten signifikant mehr Kinder aus der STEEP™-Intervention (71%) im Einjahresalter eine sichere Bindung zu ihren Müttern. Bei Beendigung, im Zweijahresalter der Kinder, erwies sich die STEEP™-Intervention als wirksam in der Vermeidung von Bindungsdesorganisation. Gerade die Bindungsdesorganisation weist in zahlreichen Studien durchgängig ein hohes Entwicklungsrisiko für Kinder auf und ihre Vermeidung hat einen hohen Stellenwert im Kinderschutz.

Auf dem Hintergrund der in letzter Zeit immer wieder erhobenen Forderung nach kürzeren und interaktionsfokussierten Methoden Früher Hilfen werden die vorliegenden Ergebnisse als Beleg für die Notwendigkeit von komplexen und längeren Interventionen bei jungen, hoch belasteten Müttern, gewertet, die selbst auf keine positiven Erfahrungen mit ihren Eltern zurückgreifen können und als schwer erreichbar gelten. Wenn das Risiko dagegen vom Kind (z.B. bei Pflegekindern oder bei hoch irritierbaren Kindern) ausgeht, können auch kürzere Interventionen erfolgreich eingesetzt werden, da bei diesen Müttern der Aufbau einer verlässlichen helfenden Beziehung weniger Zeit in Anspruch nimmt.

Autoren:

G.J. Suess, U. Bohlen, E.A. Carlson, G. Spangler & M. Frumentia Maier

Herausgegeben von

Taylor & Francis Group

Ort

Abingdon, Großbritannien

Jahr der Veröffentlichung

2016