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Wirkungsorientierung: Bedeutung, Umsetzung und Diskussion

Fachlicher Impuls: Sebastian Ottmann

Sebastian Ottmann vom Institut für Praxisforschung und Evaluation der Evangelischen Hochschule Nürnberg führte mit einem fachlichen Impuls in das Thema Wirkungsorientierung ein.

Bedeutung der Wirkungsorientierung in den Frühen Hilfen

In den Frühen Hilfen bedeute Wirkungsorientierung vor allem Haltung. Ziel sei es, den Mehrwert von Maßnahmen nachvollziehbar zu machen und die beabsichtigte Wirkung ins Zentrum zu rücken. Dabei gelte es, alle relevanten Personen sowie die Familien einzubeziehen. Zentral für die Wirkungsorientierung sei die fachliche Reflexion. Angebote der Frühen Hilfen würden häufig aus einer legitimatorischen Perspektive diskutiert, zum Beispiel durch Kommunen und Kostenträger. Wirkungsorientierung müsse jedoch einen fachlichen Mehrwert haben, um die eigene Arbeit zu reflektieren und neue Angebote wirkungsvoller zu entwickeln. Die fachliche Perspektive trage zudem zur Offenheit der Mitarbeitenden und zur Legitimierung der eigenen Arbeit bei. Insbesondere Wirkmodelle ermöglichen eine differenziertere Darstellung der Angebote in den Frühen Hilfen in ihrer ganzen Komplexität. Langfristig solle die angestrebte Wirkung in den Familien zentral werden für die Planung, Umsetzung und Reflexion von Angeboten. Dies trage zur Professionalisierung des gesamten Arbeitsbereiches der Frühen Hilfen bei.

Umsetzung von Wirkungsorientierung

Um die Wirkung von Maßnahmen mit Daten darzustellen, brauche es mehrere Schritte:

  1. Entwicklung von Verständnis und Zielen: Innerhalb des Netzwerks müsse zu Beginn geklärt werden, ob der Prozess der Wirkungsorientierung aus einer fachlichen oder legitimatorischen Perspektive erfolgen solle. Zudem brauche es eine Verständigung über die Ziele und ob das gesamte Netzwerk oder konkrete Angebote in den Blick genommen werden sollen. Für eine erste Auseinandersetzung mit der Wirkungsorientierung biete sich eher ein konkretes Angebot an.
  2. Entwicklung eines Wirkmodells: Mit einem Wirkmodell werden Annahmen, welche Wirkungen bei Familien und in der Gesellschaft erzielt werden, zusammengefasst und grafisch dargestellt. Empfehlenswert sei, verschiedene Akteurinnen und Akteure an der Erstellung zu beteiligen, um möglichst viele Perspektiven zu berücksichtigen.
  3. Datenerhebung: Um zu evaluieren, ob die gewünschten Wirkungen eingetreten sind, müssen entsprechende Daten, zum Beispielüber Befragung der Familien oder der Fachkräfte, erhoben werden. Mindestens zwei Erhebungen sind notwendig, am Anfang und am Ende des Prozesses, um mögliche Veränderungen zu erfassen.
  4. Aufbereitung und Interpretation der Daten: Die erhobenen Daten werden dahingehend analysiert, welche Veränderungen eingetreten sind und welchen Einfluss die Frühen Hilfen oder ggf. weitere Kontextfaktoren haben (Wirkungsplausibilisierung). Für eine fachliche Reflexion sei es notwendig, die Daten auch mit Blick auf eine Weiterentwicklung der Angebote zu betrachten.

Gerade bei der ersten Auseinandersetzung mit der Wirkungsorientierung müsse nicht sofort der gesamte Prozess durchlaufen werden. Zu Beginn sei schon eine Auseinandersetzung mit den ersten beiden Schritten gewinnbringend. Bereits das Erstellen eines Wirkmodells helfe bei der Darstellung der Frühen Hilfen in Gremien oder gegenüber der Politik.

Praxismaterialien zur Prozessbegleitung

Die Praxismaterialien beinhalten unter anderem Arbeitshilfen zur Umsetzung eines Wirkmodells. Die Materialien helfen, Wirkmodelle auch ohne externe Begleitung zu entwickeln. Beispielsweise gibt es Vorlagen für eine Stakeholder-Map und eine Persona-Entwicklung, um relevante Zielgruppen zu benennen und differenziert zu betrachten. Darüber hinaus gibt es eine Vorlage zur Erstellung eines Wirkmodells.

Diskussion

Es wurde diskutiert, inwiefern der Gesundheitsbereich Wirkmodelle bereits nutzt und welche Anknüpfungspunkte es gibt. Als Beispiele wurden die Gesundheitsregionenplus in Bayern und die Präventionsketten genannt. Das NZFH stand in engem Austausch beispielsweise mit den Präventionsketten Niedersachsen bei der Entwicklung des Projekts zur Wirkungsorientierung. Auch das Landesprogramm "Präventionsketten Hessen" hat zur Wirkungsorientierung gearbeitet. Eine Anschlussfähigkeit für die Frühen Hilfen sei daher gegeben, auch wenn sich die Methoden ggf. unterscheiden. Zudem haben die Frühen Hilfen mit ihrer Netzwerkstruktur den Vorteil, verschiedene Disziplinen zusammenzubringen und das Thema Wirkungsorientierung gemeinsam zu bearbeiten. Darüber hinaus biete die Arbeit zur Wirkungsorientierung auch eine Verbindung zu anderen Dienstleistungsbereichen.

Bei der Erstellung von Wirkmodellen sei es ideal, neben verschiedenen Fachkräften auch Eltern einzubeziehen. Dies vermeide einen Tunnelblick. Auf die Frage, wie eine Datenerhebung erfolgen könne, berichteten die Vertreterinnen aus der Kommune Rosenheim über ihre Erfahrungen mit Fragebögen, die an Eltern und Fachkräfte ausgegeben wurden. Es sei wichtig, Fragebögen möglichst kurz zu halten. Für die Auswertung der Daten sei es hilfreich, wenn diese gemeinsam mit verschiedenen Fachkräften und den Familien erfolge. Dies eröffne neue Perspektiven. Die erhobenen Daten tragen dazu bei, Outcomes, zum Beispiel Veränderungen in den Familien, sichtbar zu machen und fachliche Wirkungen darzustellen. Die Ergebnisse können dadurch als Argumentationshilfen gegenüber der Politik bzw. Geldgebern, jenseits von finanziellen Überlegungen, dienen. Für die Darstellung der Daten gebe es verschiedene Methoden (zum Beispiel VIA-Methode im Praxismaterial beschrieben), um diese zu komprimieren und Ergebnisse zu priorisieren. Auch müsse überlegt werden, ob nur für bestimmte Outcomes überhaupt Daten erhoben werden, die für das Netzwerk von besonderer Bedeutung seien.

Die Komplexität der Wirkmodelle wurde ebenfalls angesprochen. Bei Wirkmodellen für das gesamte Netzwerk sei es empfehlenswert, Vertreterinnen und Vertreter aller Angebote innerhalb des Netzwerks zu beteiligen. Grundsätzlich sei es möglich, ein Wirkmodell für das gesamte Netzwerk zu erstellen. In einem zweiten Schritt könne man dann noch einmal auf einzelne Angebote schauen. Man könne aber auch ein Wirkmodell für ein Angebot erstellen und dann kontrollieren, ob die ermittelten Outcomes auch auf andere Angebote übertragbar seien. Dadurch sei keine komplette Neuentwicklung des Wirkmodells notwendig. Prinzipiell gelte, je abstrakter die Sache, die man untersuchen will, zum Beispiel ein ganzes Netzwerk, desto komplexer werde das Wirkmodell. Daher sei es wichtig, zu klären mit welcher Zielsetzung ein Wirkmodell erstellt werden soll. Das NZFH liefere mit dem "Logischen Modell" bereits eine Hilfestellung.

Die Teilnehmenden kamen zu dem Schluss, dass Wirkungsorientierung ein Prozess sei. Bei dem es sich lohne, anzufangen und dranzubleiben. Zudem greifen die Arbeitsfelder Partizipation, politisch-strukturelle Verankerung und Wirkungsorientierung ineinander. Die Bearbeitung sei abhängig von der Situation vor Ort und müsse nicht in einer bestimmten Reihenfolge geschehen.

Beteiligte Kommunen: Landkreis Sigmaringen und Stadt Rosenheim

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