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Bestandsaufnahme Frühe Hilfen – Hintergrund

Informationen zum Hintergrund der drei Teiluntersuchungen der Bestandsaufnahme Frühe Hilfen – durchgeführt zwischen 2008 und 2012 im Forschungsbereich Implementierungsforschung des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH)

Die Beobachtung der Praxisentwicklung im Bereich der Frühen Hilfen zählt zu den zentralen Aufgaben des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH). Für diese Bestandsaufnahme wurden mehrere Teiluntersuchungen in Form von Befragungen von Jugend- und Gesundheitsämtern und freien Trägern in den Kommunen vorgenommen. 

Wichtige Vorarbeit für die Bestandsaufnahme Frühe Hilfen war die "Kurzevaluation von Programmen zu Frühen Hilfen für Eltern und Kinder und sozialen Frühwarnsystemen in den Bundesländern", ein Projekt, das 2006 vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) im Rahmen des Aktionsprogramms des BMFSFJ zum Schutz von Kleinkindern, zur Früherkennung von Risiken und Gefährdungen und zur Implementierung effektiver Hilfesysteme durchgeführt wurde. 

Die erste Teiluntersuchung wurde rund um den Jahreswechsel 2008/2009 vom Deutschen Institut für Urbanistik (DIfU) im Auftrag des NZFH durchgeführt. Dabei ging es um kommunale Aktivitäten im Bereich Früher Hilfen und die Zusammenarbeit von zwei bis dahin weitgehend getrennten sozialen Unterstützungs- und Versorgungssystemen – der Kinder- und Jugendhilfe und dem Gesundheitswesen. Ziel der vorgestellten Untersuchung war die Erfassung und Beschreibung des Entwicklungsstandes kommunaler Systeme Früher Hilfen in der Bundesrepublik Deutschland. 

Mit der zweiten Teiluntersuchung 2010 wurden Stellenwert, Umfang und Art der Angebote Früher Hilfen für Familien vor Ort, die Finanzierung und Verstetigung der Angebote, die Zugangswege zu Familien sowie die derzeitige Praxis der Früherkennung von familiären Problemlagen untersucht. Außerdem wurden Entwicklungen ermittelt, wie beispielsweise die Fortschritte beim Auf- und Ausbau der Leistungen seit der ersten Befragung im Jahr 2009. Die zweite Teiluntersuchung wurde ebenfalls vom Deutschen Institut für Urbanistik (DIfU) durchgeführt. 

Im Fokus der dritten Teiluntersuchung – durchgeführt 2012 vom NZFH – standen niedrigschwellig ausgerichtete, als aufsuchende Angebote konzipierte Frühe Hilfen, insbesondere von freien Trägern sowie der Stand des Auf- und Ausbaus der Frühen Hilfen in den Kommunen. 
Folgende Fragen zum Aus- und Ausbau wurden den Ansprechpartnern in den Jugendämtern gestellt:

  • Wer steuert/koordiniert Frühe Hilfen in Ihrem Amtsbezirk? 
  • Gibt es in Ihrem Amtsbezirk ein Netzwerk Kinderschutz/Frühe Hilfen?
  • Wenn es in Ihrem Amtsbezirk Netzwerke für Frühe Hilfen und Kinderschutz gibt, in welchem Verhältnis stehen diese zueinander?
  • Wo liegt in Ihrem Amtsbezirk der Schwerpunkt Früher Hilfen - bei Angeboten für alle Familien und/oder bei Angeboten für Familien in belastenden Lebenslagen? 
  • Gibt es in Ihrem Amtsbezirk eine Zusammenarbeit mit (Familien-)Hebammen und/oder Kinderkrankenpfleger/-innen, die Familien in belastenden Lebenslagen aufsuchen?
  • Auf welcher vertraglichen Basis erfolgt die Zusammenarbeit mit (Familien-)Hebammen und/oder Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegern und -pflegerinnen, die Familien in belastenden Lebenslagen aufsuchen? 

In einer ergänzenden Online-Befragung der Jugendämter ging es Ende 2012 außerdem um den Entwicklungsbedarf in den Frühen Hilfen in den drei Förderbereichen der Bundesinitiative Frühe Hilfen:

  • Netzwerke mit Zuständigkeit für Frühe Hilfen
  • Einsatz von Familienhebammen und vergleichbaren Berufsgruppen
  • Ehrenamtsstrukturen und in diese Strukturen eingebundene Ehrenamtliche

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