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Transferkonferenz: Frühe Hilfen qualitätvoll gestalten

Am 26. Juni 2025 hat das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) eine Transferkonferenz zum Projekt "Frühe Hilfen qualitätvoll gestalten" veranstaltet. Über 200 Akteure aus den Frühen Hilfen tauschten sich in der Online-Konferenz gemeinsam über Erfahrungen und Ergebnisse aus.

Die Transferkonferenz stand am Ende der ersten Phase des NZFH-Projekts "Frühe Hilfen qualitätvoll gestalten: Prozessbegleitung kommunaler Netzwerke". Darin hatten sich acht Kommunen intensiv mit drei Qualitätsentwicklungsthemen und zentralen Fragen beschäftigt:

  • Partizipation von Familien: Wie können Familien und Fachkräfte bei der Gestaltung Früher Hilfen beteiligt werden?
  • Politisch-strukturelle Verankerung: Wie können Frühe Hilfen in kommunale Strukturen eingebunden werden?
  • Wirkungsorientierung: Wie können Maßnahmen in den Frühen Hilfen ihre Wirkung entfalten?

Die Kommunen haben in der Zeit eigene Projekte initiiert oder weiterentwickelt, konnten Erfahrungen sammeln und Lösungsansätze erproben.

Ziel der Transferkonferenz war es, Ergebnisse aus den Kommunen zusammenzutragen und mit Akteuren aus den Frühen Hilfen zu diskutieren. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie die drei Qualitätsentwicklungsthemen in den Netzwerken der Frühen Hilfen umgesetzt werden können.

Grußworte und Eröffnung

Leiter des Fachgebiets Qualitätsentwicklung im NZFH

Till Hoffmann begrüßte die Kommunen des Projekts "Frühe Hilfen qualitätvoll gestalten", die Expertinnen und Experten sowie die Förderer, die das Projekt begleitet und unterstützt haben, sowie alle Interessierten auf kommunaler und Landesebene. Die Konferenz sei auf großes Interesse gestoßen und ausgebucht. Dies zeige, wie wichtig das Thema Qualitätsentwicklung in den Frühen Hilfen sei. Mit der Konferenz sollen die Ergebnisse des Projekts "Frühe Hilfen qualitätvoll gestalten" vorgestellt und vor allem diskutiert werden. "Aus der Diskussion sollen Sie möglichst viele Impulse für Ihre Arbeit vor Ort mitnehmen, um die Frühen Hilfen noch besser zu machen – im Interesse der Familien."

Leiterin der Abteilung Sexualaufklärung, Verhütung und Familienplanung des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG), stellvertretende Leiterin des BIÖG

Mechthild Paul, langjährige Leiterin des NZFH, wies auf die Vielfalt an Lebensmodellen und Einstellungen von Familien sowie familiärer Herausforderungen und Ressourcen hin. Die Netzwerke Frühe Hilfen seien gefordert, ihre Angebote kontinuierlich weiterzuentwickeln, weshalb der Qualitätsentwicklung in den Frühen Hilfen eine so große Bedeutung zukomme. Im Mittelpunkt der Arbeit der Frühen Hilfen stehe das Recht eines jeden Kindes, gesund aufzuwachsen. Das große Interesse an der Konferenz zeige die Bereitschaft und den Bedarf der Akteure in den Frühen Hilfen, sich zu vernetzen und voneinander zu lernen. Ziel der Konferenz sei es, die Erkenntnisse aus dem Projekt "Frühe Hilfen qualitätvoll gestalten" zu den Themen politisch-strukturelle Verankerung, Wirkungsorientierung und Partizipation zu teilen und für die Praxis weiterzuentwickeln. Alle drei Themenbereiche haben eine hohe Relevanz für die Frühen Hilfen. Durch eine politisch-strukturelle Verankerung werde die Wahrnehmung des Netzwerks Frühe Hilfen regional und überregional gesteigert. Durch den Ansatz der Wirkungsorientierung können Angebote der Frühen Hilfen noch besser auf die Bedarfe der Familien abgestimmt werden. Die Partizipation werdender Eltern und junger Familien sei ein Grundpfeiler in den Frühen Hilfen und garantiere die optimale Passung zwischen Bedarf und Hilfsangebot.

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mache die Frühen Hilfen mit Blick auf die Komplexität, die Ressourcenknappheit und die gesellschaftlichen Herausforderungen besonders zukunftsfähig. "Ein besonderer Erfolg aus dem Projekt ist die Erkenntnis, dass eine gut funktionierende, nachhaltige und gelebte kommunale Netzwerkarbeit ausschlaggebend für die Weiterentwicklung vor Ort ist." Neben der Netzwerkarbeit brauche es aber auch viele engagierte Fachkräfte und Methoden.

Mechthild Paul dankte den Projektbeteiligten für ihre geleistete Arbeit, dem Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) für die Förderung des Projekts und die gute Zusammenarbeit und der Auridis Stiftung für die Co-Finanzierung des Projekts.

In einer Grußbotschaft des BMBFSFJ, verlesen durch Mechthild Paul, hob das Ministerium die Bedeutung dieses qualitätsorientierten Entwicklungsprojekts hervor. Dadurch können sich die Frühen Hilfen noch besser an den Bedarfen der Familien ausrichten. In dem Projekt habe sich gezeigt, dass eine gute Zusammenarbeit auf den föderalen Ebenen gelingen kann. Auf dieser Basis können komplexe Themen wie Wirkungsorientierung, politisch-strukturelle Verankerung und Partizipation bearbeitet und weiterentwickelt werden. Die gewonnenen Erkenntnisse seien für das Ministerium eine wichtige Referenz für die Weiterentwicklung der Frühen Hilfen und die Anpassung der Förderstrategie. Das BMBFSFJ bedankte sich bei den Kommunen für die geleistete Arbeit, das Engagement und die Kraft, die in die Qualitätsentwicklung eingeflossen sind.

Projektüberblick: Frühe Hilfen qualitätvoll gestalten

Stephanie Bremstahler vom NZFH, BIÖG, gab einen Überblick über das aus zwei Phasen bestehende Projekt Frühe Hilfen qualitätvoll gestalten.

In der ersten Projektphase – von 2022 bis 2025 – haben sich acht Kommunen mit drei zentralen Themenfeldern beschäftigt: 

  • Partizipation von Familien: Stadt Leverkusen, Rhein-Lahn Kreis, Stadt Salzgitter
  • Politisch-strukturelle Verankerung: Stadt Halle (Saale), Stadt Hildesheim, Kreis Soest
  • Wirkungsorientierung: Stadt Rosenheim, Landkreis Sigmaringen

Zusätzlich nahmen sechs weitere Kommunen an einem Kompaktkurs zum Thema Wirkungsorientierung teil.

Begleitet von externen Expertinnen und Experten erfolgte die Zusammenarbeit in kommunalen Workshops und interkommunalen Austauschtreffen. Die einzelnen Projektschritte wurden mit den Netzwerkkoordinierenden regelmäßig besprochen. In den beteiligten Kommunen tagten Steuerungsgruppen, an denen unter anderem kommunale Dezernentinnen und Dezernenten sowie Personen der Leitungsebene teilnahmen. Dies habe die politisch-strukturelle Verankerung des Projekts sehr gestärkt. Die enge Abstimmung auf Praxis-, Koordinations- und Steuerungsebene habe es ermöglicht, die Qualität im kommunalen Alltag und in den Netzwerken weiterzuentwickeln.

Zentrale Erkenntnisse

Schon früh wurde klar, dass nicht die Netzwerkkoordinierenden die Verantwortung für die Qualitätsentwicklung tragen, sondern das gesamte Netzwerk. Die Rolle der Netzwerkkoordination liege in der Steuerung der fachlichen Weiterentwicklung und der Kommunikation. Für eine Ausrichtung des Netzwerks und zur Umsetzung von Maßnahmen brauche es klare Vereinbarungen im Netzwerk.

Ausblick

In der ersten Projektphase wurde die zentrale Rolle der fortlaufenden Netzwerkarbeit für die Qualitätsentwicklung deutlich. Die nachhaltige Umsetzung von Maßnahmen sei nur möglich, wenn sie im Netzwerk abgestimmt sei und von allen getragen werde.

In der zweiten Projektphase (2025-2027) steht daher neben den drei Kernthemen – Partizipation, politisch-strukturelle Verankerung und Wirkungsorientierung – zusätzlich die Netzwerkarbeit im Fokus. Zudem werden Praxismaterialien weiterentwickelt und ab September nehmen 24 Kommunen an einem Kompaktkurs Kommunale Netzwerke teil.

Ergebnispräsentationen der Kommunen

Vertreterinnen und Vertreter der acht Projektkommunen präsentierten, wie sie den Qualitätsentwicklungsprozess zu den von ihnen bearbeiteten Themen vor Ort umgesetzt haben.

Beteiligte Kommunen: Stadt Leverkusen, Rhein-Lahn-Kreis und Stadt Salzgitter

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Beteiligte Kommunen: Stadt Halle (Saale), Landkreis Hildesheim und Kreis Soest

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Beteiligte Kommunen: Landkreis Sigmaringen und Stadt Rosenheim

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Erfahrungsaustausch und Vertiefung

Aufbauend auf den Präsentationen aus den Kommunen stand der vertiefende Austausch zu den drei Themen auf dem Programm. Eine Expertin und zwei Experten führten jeweils fachlich in die Thematik ein.

Fachlicher Impuls: Judith Rieger, Freie Universität Berlin und Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin

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Fachlicher Impuls: Professor Dr. Jörg Fischer, Leiter des Instituts für kommunale Planung und Entwicklung der Fachhochschule Erfurt

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Fachlicher Impuls: Sebastian Ottmann, Leiter des Kompetenzzentrums Wirkungsorientierung in der Sozialen Arbeit an der Evangelischen Hochschule Nürnberg

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Impulse aus den Austauschrunden

Karin Papenfuß, Stefanie Bremstahler und Claudia Kaura vom NZFH, BIÖG fassten die Diskussionen und Erkenntnisse der drei Austauschrunden zusammen:

Der Erfahrungsaustausch zum Thema Partizipation zeigte, dass die schrittweise Umsetzung von Partizipation empfehlenswert sei und die Dynamik des Netzwerks vor Ort berücksichtigt werden solle.

Als Erstes brauche es jedoch innerhalb des Netzwerkes eine Verständigung zum Thema Partizipation. Eine zentrale Erkenntnis war, dass zwar jede Person mit dem Begriff Partizipation etwas anfangen könne, es jedoch sehr unterschiedliche Vorstellung davon gebe. Im Umsetzungsprozess müsse das Verständnis von Partizipation innerhalb des Netzwerks immer wieder diskutiert werden. Partizipative Prozesse können nur von allen gemeinsam gestaltet werden. Dafür müsse Macht abgegeben und auf Augenhöhe mit den Familien agiert werden.

Besonders wichtig sei die permanente Einbindung von Eltern. Um Eltern zu erreichen, empfehle es sich, im Sozialraum mögliche Kontaktpersonen, die als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren fungieren, auszumachen. Auch lokale Lotsendienste können bei der Kontaktaufnahme zu Eltern unterstützen. Entscheidend sei der persönliche Kontakt, um die Bedarfe der Familien einzufangen. Auch wiederkehrende Befragungen können helfen, Bedarfe zu erheben.

Für die Umsetzung von Partizipation seien insbesondere die Partizipationspyramide – zum Beispiel in: Impulse für Fachkräfte: Partizipation in den Frühen Hilfen – und das Praxismaterial des NZFH zum Thema hilfreich.

In den Austauschrunden zur politisch-strukturellen Verankerung wurde diskutiert, was genau politisch-strukturelle Verankerung sei, welche Maßnahmen es brauche und wie groß oder klein eine Verankerung gedacht werden solle. Es wurde deutlich, wie wichtig ein klares Verständnis von politisch-struktureller Verankerung sei. Nur wenn das Verständnis vorhanden sei und das Netzwerk die Notwendigkeit einer politisch-strukturellen Verankerung erkannt habe, könne eine Umsetzung erfolgreich und zielführend gestaltet werden.
Umsetzungsbeispiele aus anderen Kommunen können dabei helfen, die eigene Auffassung zu schärfen. Es sei wichtig zu verstehen, dass es nicht immer die umfassenden Maßnahmen sein müssen. Auch kleine Schritte, wie eine Erwähnung der Frühen Hilfen durch lokale Politikerinnen und Politiker, seien wichtige Erfolge. Erfolgreich sei eine politisch-strukturelle Verankerung dann, wenn Frühe Hilfen bei der kommunalen Planung und Finanzierung mitgedacht werden.

Für den Kontakt mit der Politik müssen aktiv Gelegenheiten und Zeitfenster geschaffen werden. Dies bedeute nicht abzuwarten, bis die Politik auf die Frühen Hilfen zugehe, sondern politisch-strukturelle Verankerung im Netzwerk mitzudenken und aktiv voranzutreiben. Es gehe darum, ein entsprechendes Narrativ zu schaffen und der Politik den Mehrwert Früher Hilfen als Investition in die Zukunft darzustellen.

Wichtig sei auch, dass die Verantwortung für die politisch-strukturelle Verankerung beim gesamten Netzwerk liege. Die Netzwerkkoordination sei zentral, aber nicht allein zuständig. Innerhalb des Netzwerks müsse das gemeinsame Verständnis der Frühen Hilfen besprochen werden, um die Aufgaben und Verantwortlichkeiten klar abzugrenzen.

Es habe ein großes Interesse an dem Thema Wirkungsorientierung gegeben und in den Kommunen werde die Relevanz gesehen, wirkungsorientiert zu arbeiten. In der Regel werde der Mehrwert der Angebote in den Frühen Hilfen in den Mittelpunkt gestellt. Dabei sei die Wirkung der Angebote entscheidend. Vorrausetzung, um wirkungsorientiert zu arbeiten, sei eine entsprechende Haltung und das Bestreben, Angebote zu professionalisieren und zu reflektieren.

Die Umsetzung von Wirkungsorientierung erfolge in kleinen Schritten. Dazu gehöre eine Betrachtung des Angebotes und die Entwicklung von Zielen mithilfe der Zielgruppenanalyse. Methoden wie Persona-Bildung, Stakeholder-Analyse und Wirkmodelle können dabei helfen. Insbesondere das Wirkmodell sei eine gute Möglichkeit, um die Wirkungsorientierung bildlich darzustellen. Dies helfe auch im Austausch mit politischen Vertreterinnen und Vertretern. Grundsätzlich müssen die Themenfelder Partizipation, politisch-strukturelle Verankerung und Wirkungsorientierung zusammen gedacht werden. Um den Mehrwert der Wirkungsorientierung zu erkennen, müsse der Prozess gestartet werden.

Fachgespräch und Abschluss

In einem abschließenden Fachgespräch gaben Marc von Krosigk und Jörg Backes ihre Eindrücke von der Konferenz wieder und warfen einen Blick in die Zukunft. Marc von Krosigk ist Geschäftsführer der Auridis Stiftung, die das Projekt "Frühe Hilfen qualitätsvoll gestalten" kofinanziert. Jörg Backes ist Leiter des NZFH.  

Marc von Krosigk, Auridis Stiftung gGmbH, und Jörg Backes, Leitung des NZFH, im Gespräch mit Till Hoffmann

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Am Ende standen der Dank an die Teilnehmenden für die rege Beteiligung und die spannenden Impulse sowie eine Feedbackrunde.

Eindrücke und Rückmeldungen der Teilnehmenden

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Weitere Informationen auf fruehehilfen.de