Plattform Frühe Hilfen und Flucht

Die Beratung von geflüchteten Familien stellt Fachkräfte und freiwillig Engagierte in den Frühen Hilfen und ähnlichen Kontexten vor viele Herausforderungen. Damit sie schwangere Frauen, Mütter und Väter sowie ihre Kinder kompetent beraten, begleiten und unterstützen können, erhalten sie hier umfassende Informationen, Arbeitshilfen und praktische Tipps.
Ergebnisse verschiedener NZFH-Studien liefern Daten zu psychosozialen Belastungen von geflüchteten Familien. Sie bestätigen Herausforderungen für Fachkräfte und Kommunen, sie kompetent zu beraten und unterstützen:
- Im ZuFa-Monitorings Geburtsklinik 2024 wurden Mitarbeitende in Geburtskliniken befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Viertel der Eltern durch "Verständigungsschwierigkeiten aufgrund unzureichender Deutschkenntnisse" psychosozial belastet ist.
- Laut einer Kommunalbefragungen setzten Kommunen im Jahr 2022 zur Überwindung von Sprachbarrieren bei der Betreuung geflüchteter Familien auf übersetzende Laien und digitale Hilfsmittel. Rund zwei Drittel setzten Fachkräfte mit Fremdsprachenkenntnissen ein, knapp die Hälfte griff auf zertifizierte Dolmetschende zurück.
- Ein hoher Bedarf wurde zudem für die Qualifizierung von Fachkräften deutlich: Gut drei Viertel der Kommunen gaben an, dass die Fachkräfte für die Versorgung traumatisierter Geflüchteter nicht ausreichend geschult waren.
Stand: 30.10.2025
Telefon-Dolmetsch-Angebot (2025)
Das NZFH unterstützt Fachkräfte mit einem temporären telefonischen Dolmetsch-Dienst. Der Übersetzungsdienst wird in 17 Sprachen für Beratungsgespräche angeboten und ist für Fachkräfte in den Frühen Hilfen kostenfrei.
Materialien für die Arbeit mit geflüchteten Familien
Informationen und Arbeitshilfen, die Fachkräfte in den Frühen Hilfen für die Arbeit mit geflüchteten Familien gut gebrauchen können, sind hier thematisch und nach Zielgruppen sortiert zusammengestellt. Zu finden sind dort auch Arbeitshilfen für ukrainische Fachkräfte.
Drei zentrale Themenbereiche
Zu drei zentralen Themenbereichen stehen vielfältige Informationen, Antworten auf häufige Fragen und Empfehlungen für die Praxis zur Verfügung.
Gute Beispiele aus der Praxis
Viele Modelle und Ansätze, um Fachkräfte und Familien zu unterstützen, werden bereits umgesetzt. Informationen und weiterführende Links liefern Anregungen für Akteure in Kommunen und Netzwerken.
Fortbildungsangebote
Für Fachkräfte in den Frühen Hilfen, die mit geflüchteten Familien arbeiten, sowie für aufnehmende Gastfamilien gibt es viele Fort- und Weiterbildungen, häufig als Online-Veranstaltungen. Eine Übersicht und Linksammlung von Anbietenden hilft bei der Angebotssuche.
Informationen für Familien aus der Ukraine: www.elternsein.info
Familien, die aus der Ukraine geflüchtet sind, können Angebote der Frühen Hilfen erhalten. Auf elternsein.info informiert das NZFH jetzt auch auf Ukrainisch, Russisch und Englisch über Frühe Hilfen.
Zu finden ist auf elternsein.info außerdem eine Übersicht an Beratungsangeboten und wichtigen Informationen für Schwangere und Familien. Die Auflistung liegt auf Ukrainisch, Russisch, Englisch und Deutsch vor und wird regelmäßig aktualisiert.
Hintergrund und Entwicklung der Plattform Frühe Hilfen und Flucht
Seit Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 sind viele Menschen nach Deutschland geflüchtet, insbesondere Frauen und Kinder. Mit dem Ziel, psychische Belastungen bei Kindern und ihren Familien sowie bei freiwillig engagierten Personen frühzeitig zu erkennen und zu mindern, hat das NZFH im Jahr 2022 aus Mitteln der Bundesstiftung Frühe Hilfen verschiedene Unterstützungsangebote gefördert und angestoßen, unter anderem die Plattform Frühe Hilfen und Flucht.
Die Plattform bündelt Informationen und Tipps für Fachkräfte, ehrenamtlich Tätige, aufnehmende Gastfamilien und alle, die sich für Fragen zur Unterstützung von geflüchteten Familien interessieren.
Publikationen
Weitere Informationen auf fruehehilfen.de

Kurznachrichten des NZFH per E-Mail
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