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Freiwillige in den Frühen Hilfen

Ergänzend zu Fachkräften kommen in den Frühen Hilfen auch ehrenamtlich und freiwillig Engagierte zum Einsatz. Insbesondere als Familienpatinnen oder Familienpaten leisten sie häufig alltagspraktische Unterstützung und helfen den Familien, ihr eigenes soziales Netzwerk zu erweitern.

Freiwillig Engagierte können Familien im Alltag, zum Beispiel bei der Kinderbetreuung oder durch Mithilfe im Haushalt, unterstützen und deren familiäre Selbsthilfekompetenzen stärken. Sie können eigene Lebenserfahrungen in Gespräche mit den Müttern, Vätern oder anderen primären Bezugspersonen der Kinder einbringen und haben möglicherweise auch ein gutes Gespür für weiteren Hilfebedarf von Familien in belastenden Lebenslagen. Eltern erleben diese Angebote als entlastend und nehmen sie gerne an.

Die Freiwilligenarbeit ersetzt damit nicht die professionelle Hilfe durch Fachkräfte in den Frühen Hilfen. Mit ihrer Arbeit und ihrem Engagement ergänzen sie aber vor allem die praktische Entlastung von Familien im Alltag und unterstützen so auch die Gesundheitsfachkräfte, wie Familienhebammen und Familien-Gesundheits- Kinderkrankenpflegende. Dies kann insbesondere in ländlichen Regionen die Unterstützung und Versorgung von Familien mit Frühen Hilfen verbessern.

Förderung durch die Bundesstiftung Frühe Hilfen

Die Bundesstiftung Frühe Hilfen fördert die Qualifizierung und den Einsatz von Freiwilligen in den Frühen Hilfen. Im Fokus steht laut Leistungsleitlinien die Qualitätssicherung, um die Grenzen zur professionellen Arbeit und die Einbindung in das Gesamtgefüge der Frühen Hilfen zu gestalten.

Erkenntnisse aus der Forschung

Das NZFH hat in den letzten Jahren auch ehrenamtliches Engagement im Kontext der Frühen Hilfen in den Blick genommen. So zeigen die Ergebnisse der Kommunalbefragungen, dass sich Netzwerke Frühe Hilfen flächendeckend etabliert haben, die explizit auch ehrenamtliche Strukturen und bürgerschaftliches Engagement einbeziehen: Im Jahr 2018 engagieren sich in knapp Dreiviertel der Kommunen mit einem Jugendamt Freiwillige in Unterstützungsangeboten der Frühen Hilfen. Familienpatenschaften sind dabei mit 60 Prozent in den Kommunen mit Freiwilligenangeboten am weitesten verbreitet.

Die Netzwerkkoordinierenden in den Kommunen sind mit den Kooperationen zu Freiwilligenangeboten hoch zufrieden. Insbesondere die Koordination, aber auch die Gewinnung und fachliche Begleitung von Freiwilligen in den Frühen Hilfen stellen dabei anspruchsvolle Aufgaben dar. Die Bundesstiftung Frühe Hilfen greift Erfahrungen und Erkenntnisse auf und fördert weiterhin den Einsatz von Freiwilligen in den Frühen Hilfen, die in ein Netzwerk eingebunden sind.

Studien zu Frühen Hilfen in ländlichen Regionen weisen zudem auf die Bedeutung und das Potential von freiwillig Engagierten hin. Ihr verstärkter Einbezug kann dazu beitragen, Familien in ländlichen Räumen besser zu erreichen und auch Unterstützungsbedarfe frühzeitig zu erkennen und Familien in weiterführende Angebote zu vermitteln, zum Beispiel über ehrenamtliche Besuchsdienste oder Familienpatenschaften. 

Familienpatenschaften

Patenschaftsangebote sind häufig bei Wohlfahrtsverbänden angesiedelt, teilweise auch bei öffentlichen Trägern. Wie die Einbindung in ein Netzwerk Frühe Hilfen gelingen kann, beschreibt ein Beispiel aus dem Elbe-Elster-Landkreis.

Informationen zu den Aufgaben als Familienpatin oder Familienpate sowie zu Voraussetzungen und Kontaktmöglichkeiten für Personen, die sich als Familienpaten engagieren möchten, sind auf der Website des NZFH elternsein.info zusammengestellt. In zwei Interviews mit einer Familienpatin sowie mit einer Mutter berichten diese anschaulich über ihre Erfahrungen.

Materialien für freiwillig Engagierte in den Frühen Hilfen

Diese und weitere Materialien des NZFH sindim Service-Bereich zusammengestellt und über die Publikationen-Suche zu finden. Mit Filtermöglichkeiten wie beispielsweise Herausgeber, Themenbereich oder Medium können Materialien gezielt gesucht, heruntergeladen oder bestellt werden.