Workshop 2 – Vernetzung der stationären medizinischen Versorgung mit den Frühen Hilfen am Beispiel der Geburtshilfe
Moderation:
- Dr. med. Barbara Filsinger, Leiterin des Perinatalzentrums am Diakonissen- Stiftungs-Krankenhaus Speyer
- Georg Kaesehagen-Schwehn, Referent Frühe Hilfen, Deutscher Caritasverband
Impulsvorträge:
- Ilona Renner, NZFH
Folienvortrag (PDF, 642 KB) - Prof. Dr. Raimund Geene, Hochschule Magdeburg-Stendal
Folienvortrag (PDF, 294 KB)
Zusammenfassung der Ziele und Meilensteine
Ziel ist, dass bundesweit in drei Jahren Lotsendienste zur Vermittlung von Frühen und anderen Hilfen für alle Geburtskliniken ermöglicht, gesetzlich verankert und verbindlich finanziert sind.
Meilensteine Ebene (1) Bund:
Meilenstein 1: Vorhandene Programme sind im Rahmen einer Bestandserhebung des NZFH identifiziert und durch eine weitere Evaluation im Hinblick auf ihre Wirksamkeit untersucht.
Meilenstein 2: Die im Präventionsgesetz verankerten Maßnahmen und Möglichkeiten zur Kooperation zwischen stationärer Geburtshilfe und Frühen Hilfen sind umgesetzt, ausgewertet und weiterentwickelt.
Meilenstein Ebene (2) Länder:
Meilenstein 3: Die Möglichkeiten und Strukturen der Länder als Katalysatoren zur Beförderung von Lotsendiensten (z.B. durch Modifizierung der Landeskrankenhaus- und Landeskinderschutzgesetze u.a.) sind genutzt.
Meilenstein Ebene (3) Kommunen:
Meilenstein 4: Kommunen im Einzugsgebiet einer Geburtsklinik sind untereinander vernetzt und haben eine abgestimmte Vorgehensweise.
Meilenstein 5: Auf kommunaler Ebene werden verbindliche Absprachen zwischen verschiedenen Referaten getroffen und umgesetzt (insbesondere Gesundheits- und Sozialreferat)
Meilenstein 6: Die in Geburtskliniken erhobenen Bedarfe an Frühen und anderen Hilfen fließen in die kommunale Gesundheits- sowie Kinder- und Jugendhilfeplanung ein.
Meilenstein 7: Geburtskliniken sind fester Bestandteil kommunaler Präventionsketten.
Kommentar Mechthild Paul & Dr. Sönke Siefert
Mechthild Paul, Leiterin des NZFH, und Dr. Sönke Siefert, Sprecher der BAG Gesundheit & Frühe Hilfen, bekräftigten dieses Ziel. Schließlich sei die positive Wirkung von Lotsensystemen hinreichend bekannt, so Mechthild Paul: „Wenn wir wissen, dass wir die Überleitung auf diese Weise gut hinbekommen und viele Menschen erreichen, dann muss es doch möglich sein, diese Strukturen auch zu nutzen.“ Deshalb sei es wichtig, Lotsensysteme entsprechend zu verankern.
Ergänzend wies ein Workshop-Teilnehmer in diesem Zusammenhang auf die Rolle der Länder hin. Einige Bundesländer hätten bereits die Möglichkeit genutzt, an Geburtskliniken erfolgreich durchgeführte Projekte flächendeckend zu implementieren. Insbesondere über Landeskrankenhausgesetze sowie Landeskinderschutzgesetze bestünden wertvolle Gestaltungsspielräume.