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Vorstellung der Dormagener Familien-App

Jonas Ziethen, Sozialplaner im Familienbüro der Stadt Dormagen, stellte Konzept, Aufbau und Pflegeaufwand der App für Familien vor.

Zentrales Merkmal sei, dass sie als sogenannte native App für Smartphones (iOS und Android) und Tablets geeignet sei und das Betriebssystem des jeweiligen Gerätes nutze. Dadurch arbeite sie schneller und flexibler. Zudem sei sie gratis, datensparsam und datenschutzkonform. Durch die Nutzung von WordPress beziehe sie die Daten über ein Online-Backend.

Wie ist die App entstanden?

Ausgangslage sei gewesen, dass eine Neuauflage der sehr umfangreichen Dormagener Elternbegleitbücher angestanden habe. Diese sollte digital umgesetzt werden, um flexibel, aktuell und zielgruppengerecht zu sein und "Informationen in der Hosentasche" zur Verfügung stellen zu können: überschaubar und leicht zugänglich. 

Der Beschluss zur Entwicklung sei im Mai 2018 im Jugendhilfeausschuss gefasst worden, im September 2020 sei die App fertiggestellt worden. Zudem sei ein Kooperationsvereinbarung mit der Nachbarstadt Neuss getroffen worden, die etwa zeitgleich ein solches Angebot hätten umsetzen wollen.

Welches Konzept steckt dahinter?

Als Zielgruppe habe man sich explizit auf werdende Eltern und junge Eltern sowie relevante Fachkräfte in Dormagen beschränkt. Bei etwa 600 Geburten pro Jahr sei die Zielgruppe damit begrenzt und könnte spezifisch und passgenau bedient werden.

Konzeptionelle Grundlage sei gewesen, eine datensparsame Informationsapp zu nutzen und vorhandene städtische Daten und Inhalte einzubinden. Klar sei auch gewesen, dass neben den rein informativen Inhalten zusätzlich funktionelle Tools zur Verfügung stehen sollten.

Welche Funktionen hat die App?

Kernstück der App sei der umfangreiche Elternratgeber. Auf Grundlage des bis dahin genutzten Printmediums seien die Inhalte für die App aktualisiert, aufbereitet und ausgeweitet worden. Ergänzt worden seien digitale Elemente, zum Beispiel Checklisten mit Erinnerungsfunktionen, eine Karte mit Filter-Anzeige-Möglichkeiten von passenden Angeboten, einem Veranstaltungskalender und Notfallrufnummern, die direkt angewählt werden können.

Wie hoch waren Aufwand und Anschaffungskosten?

Die Personalkosten seien stark von den jeweiligen Rahmenbedingungen abhängig, vom Konzept und der Zusammenarbeit mit dem Entwicklungsunternehmen. Für die Dormagener App übernehme Jonas Ziethen selbst viele redaktionelle Arbeiten, aber auch Entwicklungsaufgaben oder Testungen. Etwa 15 Prozent seiner Arbeitszeit nehme dies in Anspruch.

Auf Seiten des kommunalen Projektkoordinierenden seien keine Informatikkenntnisse notwendig, technisches Interesse aber für die Kommunikation mit Entwickler hilfreich.

Für eine vergleichbare App sei mit etwa 10-14000 Euro an Anschaffungskosten zu rechnen und 150 bis 250 Arbeitsstunden für die Umsetzung, schätzte Jonas Ziethen. Alles hänge stark vom gewünschten Umfang und den Funktionen ab.

Mit welchen Folgekosten ist zu rechnen?

Pro Jahr würde in Dormagen 24 Stunden für die Wartung der App benötigt sowie weitere Appstore-Gebühren. Alle weiteren Folgekosten seien stark abhängig von gewünschten Weiterentwicklungen und Neuerungen.

Wichtig sei bei der Betrachtung der Kosten für Anschaffung und Pflege der App aber, dass diese in Relation zu den Kosten für die Elternbegleitbücher zu sehen seien.

Ist die Dormagener App das richtige Medium für Dormagen?

"Eindeutig ja", zog Jonas Ziethen das Fazit. Mit der vorhandenen Informationsinfrastruktur bei den Frühen Hilfen sei die Ausgangslage günstig gewesen. Die Inhalte hätten für die App genutzt werden können. Dennoch sei es ein zeitintensiver Prozess gewesen und die Etablierung erfordere viele Anstrengungen.

Wesentlich seien die grundsätzlichen Vorteile, die er abschließend zusammenfasste:

  • Langfristige Kosteneinsparung: Wegfallen von Neuauflagen/Nachdrucken von Printmedien
  • Aktualität und Flexibilität der Infos: Möglichkeit des kurzfristigen Einstellens neuer Angebote gewährleiste Aktualität, z.B. neuer Menüpunkt zu Covid 19 mit wichtigen Informationen, Rufnummern und Links der Stadt
  • Nachhaltigkeit des Mediums
  • Bessere Erreichbarkeit der Eltern: Niedrige Hemmschwelle für die Zielgruppe, zielgruppengerecht, praktisch und immer dabei: "Informationen in der Hosentasche"

Was ist geplant?

Seit Veröffentlichung der App werde sie kontinuierlich weiterentwickelt, Informationen und Funktionen würden ausgebaut. Insbesondere Aktualisierungen würden zukünftig die Pflege bestimmen. Zudem sei geplant, Rückmeldungen insbesondere von Eltern zur App auszuwerten, um Wünsche der Familien soweit wie möglich zu berücksichtigen.

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