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Prekäre Zwischenwelten – Transkulturelle Streiflichter auf Transit- und anderen Übergangsräumen

Impulsvortrag

Prof. Dr. Regina Klein, Fachhochschule Klagenfurt

Wer will, darf oder soll wohin gehen? Wer kann, darf oder soll wo bleiben? Und wer kann wen wie lange aufnehmen? Im Kontext von Migration und Flucht sind diese Fragen in den sogenannten Aufnahmeländern heiß diskutiert und meist eng verknüpft mit Fragen nach kultureller Verortung. Zu zeigen, wie sehr dieser Diskurs auf westlichen, nicht hinterfragten Kulturstandards basiert, war das Anliegen von Regina Klein, Fachhochschule Klagenfurt, in ihrem "Selbstverstehens-Vortrag". Darin ging es ihr weniger darum, "den Fremden" zu verstehen, sondern zu begreifen, "wie ich den anderen fremd mache".

Ausgangspunkt ihrer Betrachtungen war die Frage, wie Menschen Raum erfahren und wie sich territoriale Identität entwickelt. Einerseits seien territoriale Grenzen im Zuge von Globalisierung immer weniger von Belang, Märkte operierten weltweit und ortsunabhängig, Entfernungen im Cyber-Space schrumpften. Andererseits bilde die postmoderne Neuordnung ein enges "Container-Modell, in dem wir immer neue Grenzen setzen", so Regina Klein. Die dabei zugrunde liegenden "räumlichen Paradigmen in unseren Köpfen" gingen einher mit einem gedanklich konstruierten "Kultur-Container", der von westlichen Kulturstandards geprägt sei.

Kulturstandards charakterisierten, wie wir wahrnehmen, denken und handeln, erläuterte Regina Klein. Kulturstandards würden von einer bestimmten Gruppe als verbindlich und häufig auch als allgemeingültig angesehen – zum Beispiel bezogen auf Geschlechtsrollen oder Mutter- und Familienbilder. "Problematisch ist die Wertung", so die Erziehungswissenschaftlerin, "denn sie beruht auf einer binären Logik, die die Welt einteilt in gut und schlecht, in hochentwickelte Kulturvölker und primitive Naturvölker." Nur wer die Kulturstandards beherrsche, werde in den "Kultur-Container" aufgenommen. Aus diesem Grund gebe es für "kulturfremde" Menschen zum Beispiel verpflichtende Integrationskurse, in denen ihnen die Werte und Orientierungsstandards der jeweiligen Leitkultur vermittelt würden, erklärte Regina Klein.

Nicht immer erschaffe die Mehrheit im "Kultur-Container" diese Normen. Vertreterinnen und Vertreter einer überlegeneren Gruppe sprechen aus einer privilegierten Beobachtungsperspektive über eine schwächere Gruppierung: Weiße über Schwarze, Einheimische über Ausländer, Männer über Frauen. "Den anderen wird Kultur mehr oder weniger aberkannt; als normal gilt das, was die dominante Gruppe sagt", so Regina Klein. Viele dieser Leitwerte wirkten unbewusst. Sie lägen im "kulturellen Eisberg" unter der Oberfläche verborgen. Umso mehr führten sie zu Missverständnissen zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen.

Vor diesem Hintergrund betrachtete Regina Klein auch westliche Konzepte zu Schwangerschaft und Geburt, zu Kindheit, Elternschaft und Familie. Beispielhaft nannte sie die vielfältigen Entscheidungen, mit denen geflüchtete Frauen hierzulande während einer Schwangerschaft konfrontiert seien, etwa bei Vorsorgeuntersuchungen. Dabei ginge es um vielfältige Risikoabwägungen, die die Frauen aus ihrem Herkunftsland nicht kennen. Dies führe zu Verunsicherung und Ängsten. "Dass hierzulande 80 Prozent als Risikoschwangere gelten, ist keine natürliche Gegebenheit, sondern eine medikalisierte Konstruktion."

Damit die Begleitung von Flüchtlingsfamilien gelingen könne, schlug Regina Klein "grenzüberschreitende, transkulturelle Denkräume" vor – und zwar "jenseits dessen, was wir sowieso schon wissen. Nur so lässt sich gemeinsam etwas Neues entwickeln."

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