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Familien in Armutslagen

Um Kindern, die von Armut betroffen oder armutsgefährdet sind, eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen, braucht es neben finanzieller Unterstützung auch die Stärkung der Eltern und deren familiärer Ressourcen. Frühe Hilfen sind dabei wichtige Anlaufstellen für Familien in Armutslagen.

Armutsgefährdeten und in Armut lebenden Familien fehlt es häufig an Informationen, aber auch an Vertrauen in geeignete Ansprechpersonen. Häufig geht mit ihrer Situation ein geringes Selbstwertgefühl einher, das sich negativ auf Belastbarkeit und Handlungsfähigkeit von Familien auswirken kann.

Ergebnisse des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) zeigen, dass familiäre Belastungen in unmittelbarem Zusammenhang mit Armut stehen. Laut KiD 0-3 2022 weist fast jede zweite Familie in Armut vier oder mehr Belastungsfaktoren auf, im Vergleich zu jeder sechsten Familie ohne Armut. Die Studie hat auch gezeigt, dass rund ein Fünftel der Kinder, deren Familien von Armut betroffen sind, nicht altersgerecht entwickelt sind.

Frühe Hilfen: nicht-stigmatisierend und armutssensibel

Mit dem Anspruch, sich an alle Familien zu wenden und Unterstützungsangebote zu vernetzten, sind Frühe Hilfen daher eine wichtige Anlaufstelle für armutsgefährdete und von Armut betroffene Familien. Aufgrund ihrer Lotsenfunktion können Fachkräfte in den Frühen Hilfen Familien nicht nur nötige Informationen vermitteln, sondern als Vertrauensperson auch den Zugang zu geeigneten Unterstützungsangeboten erleichtern.

Um armutssensible und partizipative Angebote und Zugänge für Familien zu schaffen, wie es auch der Beirat des NZFH empfiehlt, müssen Fachkräfte in den Frühen über die entsprechende Haltung und über das nötige Wissen vorhandener Hilfs- und Unterstützungsangebote verfügen.

Das NZFH unterstützt Fachkräfte insbesondere mit qualitätsgesicherten Fachinformationen. Angebote zur Weitergabe an Eltern sind zudem armutssensibel gestaltet.

Nationaler Aktionsplan "Neue Chancen für Kinder in Deutschland"

Damit jedes Kind in Deutschland Zugang zu den Ressourcen bekommt, die für sein Wohlergehen und seine Entwicklung notwendig sind, hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus im Frühjahr 2022 den Nationalen Aktionsplan "Neue Chancen für Kinder in Deutschland" gestartet.