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Hintergrund und Inhalte der Kompetenzprofile

Fachkräfte unterschiedlicher Hilfesysteme und Professionen sind in den Frühen Hilfen tätig. Die für ihre Arbeit relevanten Kompetenzen sind nicht immer Bestandteil der Ausbildungen. Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) entwickelt daher mit Expertinnen und Experten verschiedene Kompetenzprofile.

Grundständige Ausbildungen ermöglichen Fachkräften die Erfüllung ihrer Aufgaben innerhalb ihrer jeweiligen Profession. Die Beteiligung an Netzwerken Frühe Hilfen verlangt Fachkräften jedoch oft mehr ab, als ihnen regulär in Ausbildungen oder Studiengängen vermittelt wird. So sind etwa Kompetenzen interdisziplinärer Zusammenarbeit oder Gesprächsführungskompetenzen (z.B. um Eltern in belastenden Situationen zur Hilfeannahme zu motivieren) nicht immer fester Bestandteil jeder Ausbildung in den an Frühen Hilfen beteiligten Berufen.

Ergebnisse der Bestandsaufnahmen bei Jugend- und Gesundheitsämtern zum Strukturaufbau der Frühen Hilfen zwischen 2008 und 2013 bestätigen, dass es häufig an grundlegenden und spezifischen Kenntnissen über Kompetenzen, Wissen und Fertigkeiten fehlt, die Fachkräfte zur Erfüllung ihrer besonderen Aufgaben in den Frühen Hilfen benötigen.

Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) entwickelt daher mit zahlreichen Expertinnen und Experten relevanter Fachdisziplinen Kompetenzprofile für verschiedene Berufsgruppen, die in den Frühen Hilfen tätig sind.

Die Profile sind ausgerichtet nach dem Deutschen Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (DQR), der die Vorgaben des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) für die Bundesrepublik umsetzt. Erfahrungen der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WIFF) fließen dabei ein.

Das NZFH hat im Rahmen der Bundesinitiative Frühe Hilfen drei Kompetenzprofile entwickelt und seit 2012 veröffentlicht:

Die Kompetenzprofile beschreiben, welches Wissen und welche Fertigkeiten Fachkräfte für ihre Arbeit in den Frühen Hilfen benötigen. In den Kompetenzprofilen sind konkrete Handlungsanforderungen im Sinne charakteristischer Aufgaben formuliert, die Fachkräfte aktiv in ihrer beruflichen Praxis gestalten und professionell zu bewältigen haben. Entlang dieser Handlungsanforderungen sind entsprechende Kompetenzen bestimmt. Durch die Unterscheidung von Fachkompetenzen (Wissen und Fertigkeiten) sowie Personalen Kompetenzen (Sozialkompetenz und Selbstkompetenzen) wird eine besonders konkrete und kontextspezifische Bestimmung von Kompetenzen ermöglicht.

Kompetenzprofile enthalten dabei keine methodischen oder didaktischen Hinweise. Sie stellen keine Curricula dar, sondern bilden Referenzrahmen für die Qualifizierung der verschiedenen Berufsgruppen – unabhängig davon, ob diese in einer Fortbildungsveranstaltung oder durch berufsbegleitendes Lernen erweitert wird.