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Mit Daten den Wandel gestalten

Einführung

Mechthild Paul, Leiterin der Abteilung Sexualaufklärung, Verhütung und Familienplanung der BZgA und des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH), blickte einleitend zurück auf den Auf- und Ausbau der Netzwerke, der von Beginn an durch umfassende Forschung begleitet wurde. Seitens des NZFH liefert die Prävalenz- und Versorgungsforschung wichtige Daten zur Situation von Familien mit Kleinkindern in psychosozialen Belastungslagen. Auf der strukturellen Ebene können über die Implementierungsforschung Aussagen zum Stand des deutschlandweiten, kommunalen Ausbaus der Netzwerke und Angebote der Frühen Hilfen gemacht werden. Umfassende Erkenntnisse liefern zudem das aus mehreren Studien bestehende ZuFa-Monitoring sowie zahlreiche qualitative Studien.

Darüber hinaus gebe es zahlreiche Forschung der Länder und Kommunen, deren regionale und sozialräumliche Erkenntnisse das Gesamtbild der Frühen Hilfen in Deutschland vervollständigen. Diese und weitere Daten sind eine wichtige Grundlage für die Planung, Praxisunterstützung und Qualitätsentwicklung der Frühen Hilfen.

Das NZFH orientiert sich im Forschungsbereich am Modell einer Wirkungstreppe:

  • Auf der untersten Stufe, als Basis der Forschung, stehen die Kommunalbefragungen: standardisierte Vollerhebung aller von der Bundestiftung Frühe Hilfen, bzw. von 2013 bis zum Jahr 2017 von Bundesinitiative Frühe Hilfen, geförderten Kommunen. Sie liefern Daten zum Strukturaufbau der Frühen Hilfen. Die Daten der Kommunalbefragungen zeigen, dass Angebote, Netzwerke und Schnittstellenangebote bundesweit implementiert sind.
  • Auf der zweiten Stufe der Wirkungstreppe stehen Erkenntnisse zur Zusammenarbeit: Das aus drei Teilstudien bestehende Forschungsprogramm ZuFa-Monitoring liefert Daten zur Zusammenarbeit von Geburtskliniken, gynäkologischen und pädiatrischen Praxen mit den Frühen Hilfen. Die Daten aus den Jahren 2017/2018 zeigen, dass die Akteure aus dem Gesundheitswesen in unterschiedlicher Ausprägung und Ausgestaltung mit den Frühen Hilfen kooperieren.
  • Familien in belasteten Lebenslagen als Zielgruppe der Frühen Hilfen stehen im Fokus der dritten Stufe der Wirkungstreppe mit zwei bundesweiten Repräsentativbefragungen KiD 0-3 2015 und 2022 sowie ergänzenden qualitativen Studien. Auf dieser Forschungsebene steht die Erreichbarkeit der Familien im Fokus.
  • Die beiden Repräsentativbefragungen KiD 0-3 stehen mit ergänzenden qualitativen Studien auf der nächsten Stufe. Während es auf der unteren Eben um die Frage ging, ob Familien erreicht werden, geht es hier um die Akzeptanz der Angebote seitens der Familien. Zentrale Frage ist dabei, ob Familien die Angebote der Frühen Hilfen annehmen.
  • Die oberste Stufe der NZFH-Forschung-Wirkungstreppe bündelt seit Beginn des Aufbaus der Frühen Hilfen in Deutschland verschiedene Studien: Modellprojekte im Jahr 2011, mehrere Befragungen von Gesundheitsfachkräften sowie Evaluationen von Praxisprojekten und Angeboten. Bei diesen vor allem qualitativen Studien geht es um die Effektivität von Frühen Hilfen und die zentrale Frage, wie Angebote der Frühen Hilfen bei Eltern in Belastungslagen wirken.

Weitere Informationen auf fruehehilfen.de