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Frühe Hilfen sind Thema im Familienausschuss

Mechthild Paul, Abteilungsleiterin in der BZgA, spricht als Expertin in einer Sitzung des Bundestagsausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Mit den Frühen Hilfen hat sich am 21. Februar 2024 der Familienausschuss des Deutschen Bundestages unter der Leitung von Ulrike Bahr, MdB, in einem Fachgespräch beschäftigt. Als Expertinnen und Experte waren eingeladen:

  • Mechthild Paul, Leiterin der Abteilung für Sexualaufklärung, Verhütung und Familienplanung in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und zuständig für das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) ,
  • PD Dr. Christina Boll, Leiterin der Abteilung Familie und Familienpolitik am DJI, zuständig für die Kooperation mit der BZgA im NZFH,
  • Dr. Sönke Siefert, Geschäftsführer der Stiftung See You und Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Gesundheit & Frühe Hilfen.

Mechthild Paul und PD Dr. Christina Boll berichteten unter dem Titel "Frühe Hilfen – was sie sind, warum sie nötig sind und wie sie wirken":

Mechthild Paul stellte die Frühen Hilfen  und ihre Ziele vor und ging dabei insbesondere auf die zentralen Aspekte der systemübergreifenden Zusammenarbeit sowie der Verankerung auf allen föderalen Ebenen ein. Aktuell sehen sich die Netzwerke mit steigenden Kosten zur Bereitstellung der Frühen Hilfen konfrontiert, bei steigenden Unterstützungsbedarfen seitens der Eltern.

PD Dr. Christina Boll untermauerte die positiven Wirkungen der Frühen Hilfen mit Erkenntnissen aus der Forschung. Verschiedene Studien zeigen eindrücklich, dass Familien in belasteten Lebenslagen Unterstützungsangebote so früh wie möglich erhalten sollten.

Dr. Sönke Siefert hob Lotsendienste an Geburtskliniken als einen erfolgreichen Zugang – insbesondere zu belasteten – Familien hervor. Er betonte, dass durch frühzeitige Unterstützung auch Folgekosten gespart werden können. In dem Zusammenhang verwies er auf zwei im Koalitionsvertrag festgeschriebene Vorhaben: die Dynamisierung der Mittel der Bundesstiftung Frühe Hilfen und das Vorhaben, das Nationale Gesundheitsziel "Gesundheit rund um die Geburt" mit einem Aktionsplan umzusetzen.

Aufzeichnung der öffentlichen Sitzung

Die 59. Sitzung des Familienausschusses war öffentlich und wurde aufgezeichnet. Auf der Website des Deutschen Bundestages können die Kurzvorträge, die Fragen der Abgeordneten und die Antworten der beiden Expertinnen und des Experten angesehen werden [Minute 6:10 bis 58:45 Uhr].

59. Sitzung des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Frühe Hilfen auch Thema bei weiterer öffentlichen Anhörung

In einer öffentlichen Anhörung am 18. März 2024 hat sich der Familienausschuss mit dem Thema "Kinderzukunftsprogramm starten und mit zehn Maßnahmen zum Erfolg führen" befasst. Als erste der zehn Maßnahmen ist in dem zugrundeliegenden Antrag die Stärkung der Frühen Hilfen formuliert.
Als Sachverständiger nahm unter anderem PD Dr. Burkhard Rodeck, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und Vertreter der DGKJ im NZFH-Beirat, Stellung [ab Minute 38:15]. Mit Blick auf die Frühen Hilfen bekräftigte er den Erfolg von Lotsendiensten in Geburtskliniken und unterstützte die im Antrag formulierte Maßnahme der "Stärkung der Frühe Hilfen" durch eine Erhöhung und Dynamisierung der finanziellen Mittel für die Frühen Hilfen, der Förderung des NZFH sowie institutionelle anstelle projektbezogener Finanzierung.

Alle schriftlichen Stellungnahmen, zum Beispiel von Jörg Freese, Deutscher Landkreistag und Vertreter der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände im NZFH-Beirat, sowie die aufgezeichnete Anhörung stehen auf der Website des Deutschen Bundestages zur Verfügung:

62. Sitzung des Ausschusses und Anhörung zum Thema "Kinderzukunftsprogramm"

Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Die Mitglieder des Gremiums beschäftigen sich mit unterschiedlichen gesellschaftspolitisch relevanten Themen. Ihre Aktivitäten zielen unter anderem darauf ab, Familien sowie Kinder und Jugendliche zu stärken und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erzielen.

Weitere Informationen auf fruehehilfen.de