Familienzentren als Kooperationspartner der Frühen Hilfen

Familienzentren, Familienbüros und vergleichbare Einrichtungen im Sozialraum sind zentrale Anlaufstellen für die unterschiedlichen Belange von Eltern und Kindern. Sie sind damit ideale Orte für die Angebote der Frühen Hilfen.

Oftmals entwickeln sich Familienzentren aus Kindertageseinrichtungen, die ihren Betreuungs- und Bildungsauftrag primär auf Kinder fokussieren. Sie bieten jedoch auch eine bessere Unterstützung für Eltern. So haben sich Einrichtungen herausgebildet, die niedrigschwellige und damit leicht zugängliche Bildungs- und Beratungsangebote für Familien bereithalten.

Familienzentren haben aufgrund ihres verbindenden Charakters ein außerordentliches Potenzial, um die Zielgruppe der Frühen Hilfen zu erreichen. Sie zielen etwa mit Babygruppen und Sprechstunden von Familienhebammen gerade auf Familien mit Kindern unter einem Jahr. Die reinen Kindertageseinrichtungen haben hier kaum Bedeutung (vgl. BMFSFJ2019)¹. Neben der Zielgruppe sind multiprofessionelle Kooperation und die Anpassung der Angebote an familiäre Bedarfe gemeinsame Merkmale von Frühen Hilfen und Familienzentren.

Als Grundlage einer tragfähigen Kooperation von Familienzentren und Frühen Hilfen kann die gemeinsame Einbindung in ein Netzwerk betrachtet werden. Im Jahr 2017 waren Familienzentren in bereits 87,2 Prozent der Kommunen mit genau einem Netzwerk Frühe Hilfen in die fallübergreifende Kooperation eingebunden.² Die Netzwerktreffen dienen als Plattform für den regelmäßigen Austausch eines multiprofessionellen Kreises an Fachkräften.

Frühe Hilfen und Familienzentren eint der Auftrag, Eltern in der Erziehung und der Beziehung zu ihren Kindern zu unterstützen. Eine systematische Verknüpfung bietet wichtige Potenziale zur Weiterentwicklung einer bedarfsgerechten Versorgung von Familien mit Kindern unter drei Jahren.