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Kleine Held(inn)en in Not7 – Intersystemische Hilfe für Kinder suchtkranker/psychisch kranker Eltern

Fachtagung am 05. November 2019 in Berlin

Was leisten die unterschiedlichen Hilfesysteme? Wie sind die Zugänge für betroffenen Familien? Wo gibt es Probleme und welche Strukturen sichern die Versorgung von belasteten Kindern und Familien?
Diese und weitere Fragestellungen stehen im Mittelpunkt der Fachtagung, zu der der AFET – Bundesverband für Erziehungshilfe e.V., der Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. und Der Paritätische Gesamtverband e.V. Fachkräfte unterschiedlicher Systeme eingeladen haben. Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) fördert den interdisziplinären Fachaustausch und hat sich inhaltlich mit Erfahrungen aus den Frühen Hilfen beteiligt.

Die Fachtagung richtete sich an Leitungskräfte und Mitarbeitende aus den Bereichen Jugendhilfe, Gesundheitswesen, Suchthilfe, Frühe Hilfen und Gemeindepsychiatrie. Ziel ist es, regionale Kooperationen zur Versorgung von Familien mit einem psychisch- oder suchtkranken Elternteil zu verbessern.

Die Begrüßung der Teilnehmenden übernahmen Vertreterinnen und Vertreter der veranstaltenden Organisationen:

  • Petra Godel-Ehrhardt, Vorstand Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V., Hürth
  • Rainer Kröger, Vorsitzender, AFET – Bundesverband für Erziehungshilfe e.V., Hiddenhausen
  • Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, Vorsitzender, Der Paritätische Gesamtverband e.V.

Zwei Experten führten fachlich in das Thema ein:

  • Prof. Dr. Michael Klein, Leiter des Instituts für Sucht- und Präventionsforschung, Köln

Kinder suchtkranker Eltern als Kinder psychisch kranker Eltern – zwei Seiten einer Medaille

  • Prof. Dr. Michael Kölch, Chefarzt Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Medizinische Hochschule Brandenburg, Ruppiner Kliniken, Neuruppin

Auswirkungen einer elterlichen Erkrankung auf Babys und Kleinkinder – Strategien zur Stabilisierung des Familiensystems durch Frühe Hilfen

Daran anschließend stellten verschiedene Akteure ihre Erfahrungen und Empfehlungen aus der Praxis vor:

  • Gute Praxis verstetigen: Erfahrungen und Empfehlungen aus den Leuchtturmprojekten "Familien mit einem psychisch kranken Elternteil"
    Birgit Görres, Geschäftsführerin Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V., Köln
  • Familien stützen, Kinder fördern – Erfahrungen und Empfehlungen aus der Praxis der Kinder- und Jugendhilfe
    Nadja Gaßmann, Fachberaterin Landschaftsverband Westfalen Lippe, Münster
  • Eltern und ihre Kinder im Fokus – Erfahrungen und Empfehlungen aus der Praxis der Suchthilfe
    Andreas Piest, Leitung Drogennotdienst, Berlin
  • Unterstützung von Kindern suchtkranker Eltern – Erfahrungen und Empfehlungen aus der Praxis der Suchtselbsthilfe
    Henning Mielke, NACOA Deutschland – Interessenvertretung für Kinder in Suchtfamilien, Berlin
  • Hilfen aus einer Hand für die gesamte Familie realisieren – Erfahrungen und Empfehlungen aus der Praxis der Gemeindepsychiatrie
    Jana Hanitzsch, Leitung Jugendhilfe, Psychiatrische Hilfsgemeinschaft Duisburg, Duisburg

Jutta Decarli, Geschäftsführerin AFET – Bundesverband für Erziehungshilfe e.V., zeigte den Prozess der Bundesarbeitsgruppe "Kinder psychisch erkrankter Eltern" auf,  Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der interdisziplinären Zusammenarbeit der verschiedenen Systeme zu formulieren.

Die abschließende Plenums- und Podiumsdiskussion beschäftigte sich unter dem Thema "Netze knüpfen und sichern – was können wir tun?" mit strukturellen Notwendigkeiten beim Aufbau ambulanter Hilfenetzwerke und ihrer Verstetigung auf kommunaler Ebene. Mechthild Paul, Leiterin des NZFH, beteiligte sich auf dem Podium an der Diskussionsrunde.