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20.02.2013 | Gemeinsame Konferenz des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen und des Ministeriums für Arbeit, Gleichstellung und Soziales Mecklenburg-Vorpommern zur effektiven Versorgung mit Unterstützungsangeboten für Familien

Raben Steinfeld, 20. Februar 2013. Wie kann die Versorgung mit Frühen Hilfen am besten gelingen – vor allem in weniger dicht besiedelten Regionen? Das ist eine der zentralen Fragen mit denen sich am Mittwoch rund 250 Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendhilfe, der Schwangerschaftsberatung, der Frühförderung und dem Gesundheitswesen in Raben Steinfeld beschäftigen. Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) hat sie gemeinsam mit dem Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales des Landes Mecklenburg-Vorpommern sowie acht Städten und Landkreisen zu einer überregionalen Netzwerkekonferenz eingeladen. Die Veranstaltung bietet die Möglichkeit zum Fachaustausch, um voneinander zu lernen und die Zusammenarbeit zu stärken.

Anlässlich der Eröffnung der Konferenz sagt Manuela Schwesig, Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales in Mecklenburg-Vorpommern: "Die Angebote, die unser Land im Bereich der Frühen Hilfen seit einigen Jahren bereithält, haben die Strukturen in der Jugendhilfe und im Gesundheitsbereich voran gebracht. Das Landesprogramm Familienhebammen, die Kinderschutz-Hotline, das Praxisbegleitsystem, das Programm ‘Eltern-stark machen’, das Erinnerungssystem bei den Früherkennungsuntersuchungen haben zum Beispiel dafür gesorgt, dass sich nicht nur eine Kultur des Hinsehens und Wahrnehmens, sondern auch eine Kultur der Verantwortung und Hilfe entwickelt hat. Fachkräfte verschiedener Professionen, andere gesellschaftliche Akteure und insbesondere die Familien selbst sorgen für das Wohlergehen unserer Kinder."

"Die Koordination der vielfältigen Angebote der Kinder- und Jugendhilfe mit denen des Gesundheitswesens trägt entscheidend zum Gelingen Früher Hilfen bei", erklärt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), in der das NZFH angesiedelt ist. "Durch die Bundesinitiative Frühe Hilfen werden in allen Jugendamtsbezirken Netzwerkkoordinatoren oder -koordinatorinnen eingesetzt. So können wir die Effektivität der Netzwerke deutlich verbessern. Damit erhalten Familien in belasteten Lebenslagen passgenaue Unterstützung und wir erhöhen die Entwicklungschancen für Kinder deutlich."

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Netzwerkekonferenz informieren sich in Fachvorträgen, Workshops und einer Projektmesse über Erkenntnisse und Entwicklungen im Bereich der Frühen Hilfen. Die Fachvorträge geben unter anderem einen bundesweiten Überblick über Ausbau, Kooperation und Vernetzung Früher Hilfen, aber auch Einblick in die Erfahrungen eines Flächenlandkreises. Neun Workshops bieten die Möglichkeit zum Austausch, beispielsweise über die Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Gesundheitswesen, über regionale Koordinierungsstellen, Netzwerkmanagement, Familienbildung, personelle und finanzielle Ressourcen oder den Einsatz Ehrenamtlicher.

Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen wird gemeinsam von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und dem Deutschen Jugendinstitut e.V. getragen. Es unterstützt seit 2007 im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die Fachpraxis dabei, familiäre Belastungen früher zu erkennen, bedarfsgerechte Unterstützungsangebote bereitzustellen und die Vernetzung der unterschiedlichen Berufsgruppen zu fördern. Außerdem fungiert es im Rahmen der 2012 gestarteten Bundesinitiative Frühe Hilfen als Koordinationsstelle des Bundes. Überregionale Netzwerkekonferenzen veranstaltet das NZFH in verschiedenen Regionen Deutschlands jeweils in Zusammenarbeit mit Ländern und Kommunen.