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Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH): Gefördertes Modellprojekt beim Großen Präventionspreis 2015 des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet

Köln, 30. Juli 2015 | Das vom Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) initiierte und geförderte Modellprojekt der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) „Vernetzung vertragsärztlicher Qualitätszirkel mit Frühen Hilfen“ wurde beim Großen Präventionspreis 2015 der Stiftung für gesundheitliche Prävention Baden Württemberg in der Kategorie „Werdende Mütter und Eltern“ ausgezeichnet. Sozialministerin Karin Altpeter überreichte am 22. Juli in Stuttgart die Urkunden an Projekte, die den Kindern des Landes  ein gesundheitsförderliches Aufwachsen von Geburt an ermöglichen. Das NZFH wird von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung getragen in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut e.V.

Beworben hatten sich 40 Projekte in den Kategorien „Werdende Mütter und Eltern“, „Kinder von 0 - 3 Jahren“ sowie „Jugendliche von 13 – 18 Jahren“. Zudem wurde ein Sonderpreis in der Kategorie „Neue Medien in der Gesundheitsförderung und Prävention“ verliehen. Eine  Jury von Vertretern aus Gesundheitswesen, Forschung und Praxis hatte unter den eingereichten Bewerbungen 14 Projekte für den Großen Präventionspreis 2015 nominiert.

Das NZFH initiierte mit der KVBW ein Modellprojekt, um etablierte ärztliche Qualitätszirkel für die Förderung einer besseren Zusammenarbeit von Jugendhilfe und niedergelassenen Ärzten sowie Psychotherapeuten zu nutzen. Ziel ist es, Familien mit Unterstützungsbedarf frühzeitig passgenaue Angebote der Frühen Hilfen aus beiden Systemen koordiniert zu unterbreiten. Denn die Ärzte und Ärztinnen verfügen über einen guten Zugang zu allen Familien und können den Unterstützungsbedarf einer Familie, die über den rein medizinischen hinausgeht, aufnehmen und an weitergehende Angebote der Kinder- und Jugendhilfe vermitteln.

Inzwischen sind landesweit interdisziplinäre Qualitätszirkel etabliert, in denen sich Fachkräfte systemübergreifend im Bereich von Frühen Hilfen austauschen. Speziell geschulte Moderatoren-Tandems begleiten die Qualitätszirkel, in denen die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit anhand von anonymisierten Fallbeispielen besprochen werden, um im Einzelfall auch gemeinsam handeln zu können.

Nach Ende der Modellphase hat das Land Baden Württemberg die Finanzierung des Projektes aus Mitteln der Bundesinitiative Frühe Hilfen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend übernommen. Darüber hinaus ist in Baden-Württemberg im Herbst 2014 die bundesweit erste Rahmenvereinbarung zwischen der KVBW, dem Städte- und Landkreistag sowie dem BKK-Landesverband Süd geschlossen. Damit ist ein erster wichtiger Schritt gegangen worden, um die präventive Leistung der Ärztinnen und Ärzten in den Frühen Hilfen auch zukünftig zu vergüten. Ziel ist es, diese Beratung und Vermittlung zukünftig auch allen Familien im Bedarfsfalle als Regelleistung anbieten zu können.

Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen ist ein Kooperationsprojekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit dem Deutschen Jugendinstitut e.V. und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Es unterstützt seit 2007 die Fachpraxis dabei, familiäre Belastungen früher zu erkennen, bedarfsgerechte Angebote bereitzustellen und die Vernetzung der unterschiedlichen Berufsgruppen zu fördern. Außerdem koordiniert es die Bundesinitiative Frühe Hilfen bis Ende 2015 auf Bundesebene.