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Familiale Belastungen aus Sicht von Gesundheitsakteuren

Daten aus dem Monitoring Frühe Hilfen zum Indikator "Bedarfe von Familien"

Welche familialen Belastungen werden in Geburtskliniken, gynäkologischen und pädiatrischen Praxen wie häufig wahrgenommen?

Auf einen Blick

  • Das Klinikpersonal bzw. Ärztinnen und Ärzte geben für die meisten psychosozialen Belastungen von Familien an, dass sie in Klinik oder Praxen grundsätzlich gut wahrgenommen werden können.
  • Zu den Belastungen, die bei besonders vielen Familien bzw. Müttern und Vätern wahrgenommen werden, gehören
    • Anzeichen für starke Erschöpfung: 
      • Gynäkologie 19,4 Prozent
      • Pädiatrie 12,7 Prozent
    • niedriger Bildungsstand der (werdenden) Eltern: 
      • Gynäkologie 15,1 Prozent 
      • Pädiatrie 17,2 Prozent
    • Verständigungsschwierigkeiten aufgrund geringer Deutschkenntnisse:
      • Gynäkologie 11,9 Prozent
      • Geburtsklinik 16,7 Prozent 
      • Pädiatrie 14,3 Prozent
    • Anzeichen für Armut in den Familien: 
      • Geburtsklinik 11,8 Prozent
      • Pädiatrie 12,2 Prozent
  • Bei etwa 8 Prozent der Familien nehmen Gynäkologinnen und Gynäkologen eine psychosoziale Gesamtbelastung wahr, die bedeutsam für die gesunde weitere Entwicklung des Kindes ist. In den Geburtskliniken liegt dieser Anteil ebenfalls bei 8 Prozent. Pädiaterinnen und Pädiater sehen bei etwa 14 Prozent der Familien eine bedeutsame Gesamtbelastung.

Familiale Belastungen, die in Geburtskliniken, gynäkologischen und pädiatrischen Praxen wahrgenommen werden

Lesebeispiel: 98,7 Prozent der Gynäkologinnen und Gynäkologen geben an, dass sie die potentielle Belastung "Junges Alter von Mutter und/oder Vater" bei Eltern, die zu ihnen in die Praxis oder Klinik kommen, grundsätzlich wahrnehmen können.

Grundsätzliche Wahrnehmbarkeit potenzieller BelastungenGynäkologie

Geburtsklinik

Pädiatrie

Junges Alter von Mutter und/oder Vater98,793,998,2
Hinweise auf niedrigen Bildungsstand98,1-97,7
Verständigungsschwierigkeiten: geringe Deutschkenntnisse98,195,598,9
Anzeichen für starke Erschöpfung97,4-97,9
Mutter oder Vater erzieht das Kind alleine97,285,897,9
Erhöhte Fürsorgeanforderung wegen chronischer Erkrankung oder Behinderung des Kindes96,773,199,3
Hinweise auf körperliche oder geistige Beeinträchtigung von Mutter und/oder Vater96,487,597,1
Anzeichen für eine psychische Erkrankung von Mutter oder Vater95,991,895,1
Fluchterfahrungen/unklarer Aufenthaltsstatus91,095,0-
Anzeichen für Substanzmissbrauch89,686,785,6
Anzeichen für soziale Isolation der Familie79,9-82,8

Gewichtige Anhaltspunkte für eine nach der Geburt drohende Kindeswohlgefährdung (Vernachlässigung, Misshandlung)

74,7

80,789,1
Anzeichen für Armut-86,994,4
Mangelnde aktive Zuwendung der Eltern zum Kind-80,595,3

Prozentwerte. N (maximal): Gynäkologie N (max) = 1003; Pädiatrie N (max) = 815; Geburtsklinik N (max) = 383
Quelle: ZuFa-Monitoring Gynäkologie 2018; ZuFa-Monitoring Pädiatrie 2017; ZuFa-Monitoring Geburtskliniken 2017

Lesebeispiel: Bei 19,4 Prozent der Eltern nehmen Gynäkologinnen und Gynäkologen Anzeichen für starke Erschöpfung wahr.

Wahrgenommene BelastungenGynäkologieGeburtsklinikPädiatrie
Anzeichen für starke Erschöpfung19,4-12,7
Hinweise auf niedrigen Bildungsstand15,1-17,2
Verständigungsschwierigkeiten: geringe Deutschkenntnisse11,916,714,3
Mutter oder Vater erzieht das Kind alleine7,86,716,9
Fluchterfahrungen / unklarer Aufenthaltsstatus7,110,5-
Hinweise auf körperliche oder geistige Beeinträchtigung von Mutter und/oder Vater6,33,74,9
Anzeichen für eine psychische Erkrankung von Mutter oder Vater5,97,55,0
Anzeichen für soziale Isolation der Familie5,4-6,7
Junges Alter von Mutter und/oder Vater5,06,95,2
Anzeichen für Substanzmissbrauch4,95,23,6
Erhöhte Fürsorgeanforderung wegen chronischer Erkrankung oder Behinderung des Kindes3,75,98,4

Gewichtige Anhaltspunkte für eine nach der Geburt drohende Kindeswohlgefährdung (Vernachlässigung, Misshandlung)

1,41,81,7
Bedeutsame Belastungen für gesunde Entwicklung des Kindes-8,313,8
Anzeichen für Armut-11,812,2
Mangelnde aktive Zuwendung der Eltern zum Kind-2,95,4
Anteil der Familien, bei denen eine psychosoziale Gesamtbelastung wahrgenommen wird, die bedeutsam für die gesunde weitere Entwicklung des Kindes ist8,08,014,0

Prozentwerte. N (maximal) = Gynäkologie N = 1003; Pädiatrie N = 815; Geburtsklinik N = 383
Quelle: ZuFa-Monitoring Gynäkologie 2018; ZuFa-Monitoring Pädiatrie 2017; ZuFa-Monitoring Geburtskliniken 2017

Indikatoren-Beschreibung

  • Angaben von Ärztinnen und Ärzten aus gynäkologischen und pädiatrischen Praxen sowie von Mitarbeitenden in Geburtskliniken:
    • Gynäkologische Praxen: Repräsentativbefragung
    • Geburtskliniken: Repräsentativbefragung
    • Pädiatrische Praxen: Repräsentativbefragung

Stand: 05.09.2023