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Freiberufliche Hebammen im Netzwerk

Freiberuflich tätige Hebammen betreuen Frauen rund um die Geburt und im häuslichen Umfeld. Mögliche familiäre Belastungen und Unterstützungsbedarfe können sie dadurch schon früh wahrnehmen. Das macht sie zu wichtigen Akteuren in den Frühen Hilfen. Ihre systematische Einbindung in Netzwerke Frühe Hilfen ist daher von großer Bedeutung.

Die Betreuung durch eine Hebamme rund um die Geburt ist eine Leistung, die sich an alle gesetzlich versicherten Frauen richtet. Hebammen erreichen Familien daher stigmatisierungsfrei, unabhängig von möglichen sozialen oder medizinischen Belastungen. Durch die Möglichkeit, Frauen und Familien bereits vor der Geburt und im häuslichen Umfeld zu betreuen, ist ihr Kontakt zu ihnen häufig sehr vertrauensvoll. Wenn sie Belastungen und besonderen Unterstützungsbedarf wahrnehmen, können sie Schwangere oder Eltern an die Frühen Hilfen vermitteln.

Wie Fachkräfte in den Frühen Hilfen setzen Hebammen mit ihren Unterstützungsleistungen an den Ressourcen der Familien an. Sie haben zum Ziel, die Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit (werdender) Mütter und ihrer Familien zu fördern. Durch die Mitarbeit in kommunalen Netzwerken Frühe Hilfen bietet sich freiberuflichen Hebammen die Chance, Frauen und Familien professions- und systemübergreifend zu unterstützen.

Erkenntnisse aus der NZFH-Forschung

Daten aus vier Kommunalbefragungen des NZFH zeigen, dass die Einbindung niedergelassener Hebammen in die fallübergreifende Netzwerkarbeit in den Frühen Hilfen ansteigt, von rund zwei Drittel im Jahr 2013 auf etwa 85 Prozent im Jahr 2020. Die flächendeckende und systematische Einbindung in die Netzwerke Frühe Hilfen ist noch nicht gelungen und daher noch ausbaufähig.

Empfehlungen zur Zusammenarbeit

In Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten hat das NZFH zwei Eckpunktepapiere zur psychosozialen Versorgung von schwangeren Frauen und Familien rund um die Geburt veröffentlicht.

  • Das Eckpunktepapier "Freiberufliche Hebammen in den Frühen Hilfen" gibt Anregungen zur Verbesserung der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit zwischen freiberuflichen Hebammen mit den Institutionen und Akteuren des Sozialwesens.
  • Das Eckpunktepapier "Rund um Schwangerschaft und Geburt – Gute Versorgung für ALLE" formuliert neun Ziele und passende Handlungsempfehlungen für eine bessere Unterstützung rund um die Schwangerschaft und Geburt, insbesondere zur Stärkung der psychosozialen Versorgung.

Kooperationen des NZFH

Um die Zusammenarbeit von freiberuflichen Hebammen in Netzwerken Frühen Hilfen weiter auszubauen, arbeitet das NZFH mit relevanten Verbänden und Einrichtungen aus Wissenschaft und Praxis zusammen, insbesondere dem Deutschen Hebammenverband e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi). Auch universitäre Einrichtungen, wie die Hochschule für Gesundheit Bochum oder Hochschule Osnabrück, zählen zu wichtigen Partnern.

Arbeitshilfen und Materialien zur Weitergabe an Eltern

Alle Arbeitshilfen und Materialien, die das NZFH zur Verfügung stellt, können Hebammen in ihrem Arbeitsalltag nutzen und gegebenenfalls an Eltern weiterreichen.

Materialien für freiberufliche Hebammen zur Weitergabe an Eltern

Diese und weitere Materialien des NZFH sind auch über die  Publikationen-Suche zu finden. Mit Filtermöglichkeiten wie beispielsweise Herausgeber, Themenbereich oder Medium können Materialien gezielt gesucht, heruntergeladen oder bestellt werden.