Workshop 6 – Interdisziplinarität in der Leitlinienentwicklung: Die S3+Kinderschutzleitlinie
Moderation und Impulsvortrag:
Dr. med. Ingo Franke, Leiter des BMG-geförderten Projektes: Erstellung der AWMF
S3+Leitlinie Kinderschutz, Universitätsklinikum Bonn
Folienvortrag (PDF, 4,3 MB)
Zusammenfassung Ziele und Meilensteine
Ziel ist, bundesweit in drei Jahren …
Meilenstein 1* : Implementierung der Empfehlungen der Kinderschutzleitlinie zu Themen der Frühen Hilfen (z.B. strukturierter Informationsaustausch).
Meilenstein 2* : Präzisierung der Belastungsfaktoren zur Umsetzung eines bundesweiten Vorgehens bezüglich der Frühdetektion von Multiproblem-Lagen junger (werdender) Familien.
Meilenstein 3* : Evaluierung der empfohlenen Maßnahmen durch eine bundesweite, kontrollierte, mehrjährige, multiprofessionelle, mehrarmige Interventionsstudie auf freiwilliger Basis nach Aufklärung und schriftlicher Einwilligung.
*Meilensteine wurden nicht durch Workshop-Gruppe erarbeitet, sondern vom Referenten vorbereitet und eingebracht.
Kommentar Mechthild Paul & Dr. Sönke Siefert
Dr. Sönke Siefert, Sprecher der BAG Gesundheit & Frühe Hilfen, bezog sich in seinem Kommentar auf das im Workshop zitierte Sprichwort „Schuster bleib bei Deinen Leisten“. Es zeige, dass es bei der S3+Kinderschutzleitlinie rein um eine Definition der medizinischen Seite des Kinderschutzes gehe. Dr. Sönke Siefert bezog sich außerdem auf das Thema „Kinderschutz vor der Geburt“. Es lohne sich, weiterführend darüber nachzudenken.
Aus Sicht von Mechthild Paul, Leiterin des NZFH, ist die S3+Kinderschutzleitlinie ein „spannender Versuch“, eine Systematik in der Medizin übergreifend und interprofessionell zu bearbeiten. Durch die Annäherung der unterschiedlichen Sichtweisen entstehe ein wertvolles Lernfeld. Abschließend sprach Mechthild Paul sich dafür aus, an dieser Stelle mehr Verbindung zur Kinder- und Jugendhilfe zu schaffen.