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Film ab – Podiumsgespräch mit Prof. Dr. Ute Thyen

Prof. Dr. Ute Thyen, Oberärztin an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Lübeck und Beiratsvorsitzende des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen, berichtete im Podiumsgespräch über Entstehung, Inhalte und Ziele des Lehrfilms „Guter Start in die Familie“. 

Der Film wurde im Rahmen des Projektes „GuStaF – Guter Start in die Familie“ des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein am Campus Lübeck erstellt. 

Das Podiumsgespräch geben wir an dieser Stelle in zusammengefasster Form wieder.  

Ein Film für alle, die in den Frühen Hilfen arbeiten

„Frühe Hilfen wenden sich besonders an diejenigen, die einen hohen Hilfebedarf haben, aber prinzipiell sind sie für alle da“, erklärte Prof. Dr. Ute Thyen. Genau dies gilt auch für den Film „Guter Start in die Familie“: Es ist ein Lehrfilm für Menschen, die im neuen und alten Arbeitsfeld Frühe Hilfen unterwegs sind und diese Arbeit mit Freude machen wollen. Prinzipiell richtet er sich jedoch an alle Fachkräfte, die gerne mit Menschen zusammenarbeiten und lernen möchten, wie sie eine veränderte Haltung einnehmen können.

Das Besondere an dem Film ist, dass die Zuschauenden realen Menschen in der Praxis – Fachkräften und Familien mit ihren Kindern – über die Schulter schauen können. „Es wird nicht vorgeführt, wie man Frühe Hilfen umsetzen soll, sondern man sieht etwas Gelingendes, wird angerührt und spürt eine große Freude“, so Prof. Dr. Thyen. Ein weiterer wichtiger Aspekt im Film ist die Selbstfürsorge der in den Frühen Hilfen Tätigen: auf sich selbst als Fachkraft achten, mit Freude bei der Arbeit sein, abgeben und teilen können.  

Die Familie ist der Hauptakteur

Die Schwierigkeit und große Chance zugleich ist in den Frühen Hilfen, dass es nicht um eine Leistung geht, die genau beschrieben werden kann, im Sinne von: Tue A, B und C und dann ist – wie bei einer Autoreparatur – das Problem behoben. Vielmehr geht es um die Ebene der Begegnung, d.h. Familien mit einer besonderen, ressourcenfördernden Haltung zu begegnen. Das ist auch das Neue daran und die Schwierigkeit überhaupt in den Frühen Hilfen, dass viele sagen: Was genau soll ich tun? Die Antwort kann nur lauten, so Prof. Dr. Thyen: „Komm in Kontakt mit der Familie, denn die Familie ist der Hauptakteur. Sie macht die Ansage, welche Hilfen sie braucht.“ Es geht darum, Angebote individuell und passgenau auf Familien abzustimmen. 

„Ich wünsche mir, so Prof. Dr. Thyen, „dass auf und mit der Tagung der Funke überspringt und damit die Begeisterung für die Tätigkeit in diesem Arbeitsfeld. Es ist viel erreicht worden und das sollte gefeiert werden.“ Danach gilt es, sich wieder den Herausforderungen im Hinblick auf die Zukunft der Frühen Hilfen zu widmen.

Zum Konferenzbegleiter (u.a. mit ungekürztem Interview)