2009
Im dritten Jahr seines Bestehens sorgt das NZFH für eine bessere Einordnung der Frühen Hilfen: Gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Beirat hat es eine Begriffsbestimmung Frühe Hilfen formuliert und veröffentlicht.
Der Koalitionsvertrag der neuen Regierung sieht vor, dass: "mit dem Nationalen Zentrum Frühe Hilfen der Aus- und Aufbau Früher Hilfen für einen aktiven Kinderschutz in Deutschland intensiviert werden".
Die Auftaktveranstaltung zum Projekt "Aus Fehlern lernen – Qualitätsmanagement im Kinderschutz" bietet Gelegenheit zum Fachaustausch zwischen Kommunen, Projektträgern und Fachkräften.
Die Tagung "Frühe Hilfen bei häuslicher Gewalt" bringt die bis dahin eher getrennt laufenden Arbeitsfelder "Schutz bei häuslicher Gewalt" und "Kinderschutz" zusammen.
Im Jahr 2009 veröffentlicht das Nationale Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Beirat die Begriffsbestimmung Frühe Hilfen. Diese beschreibt die Breite und Komplexität des sich gerade etablierenden Handlungsfeldes und bietet der Fachpraxis eine Basis für die Entwicklung von Konzepten, die teilweise sehr heterogene Angebote und Kooperationsstrukturen zur Folge hat. Mitglieder der Arbeitsgruppe "Begriffsbestimmung Frühe Hilfen" im wissenschaftlichen Beirat des NZFH sind: Sabine Walper, Peter Franzkowiak, Thomas Meysen und Mechtild Papoušek. Inzwischen ergänzt und präzisiert das 2014 veröffentlichte Leitbild Frühe Hilfen die Begriffsbestimmung aus dem Jahr 2009.
Ein weiterer Meilenstein im Jahr 2009, der auch die gesellschaftliche und politische Entwicklung der Frühen Hilfen verdeutlicht, ist die Berücksichtigung der Frühen Hilfen und des NZFH im Koalitionsvertrag, der am 26. Oktober 2009 in Berlin unterzeichnet wird. Darin steht u.a.: "Mit dem Nationalen Zentrum Frühe Hilfen soll der Aus- und Aufbau Früher Hilfen und die Initiativen für einen aktiven Kinderschutz in Deutschland intensiviert werden."
Mit der Auftaktveranstaltung "Aus Fehlern lernen – Qualitätsmanagement im Kinderschutz" startet am 1. September 2009 in Berlin das Forschungs- und Qualitätsentwicklungsprojekt. 143 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus nahezu allen der 43 am Projekt beteiligten Kommunen tauschen sich mit dem NZFH und den Projektträgern, der Alice-Salomon-Hochschule und dem Kronberger Kreis für Qualitätsentwicklung e.V., aus. Neben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der öffentlichen und freien Jugendhilfe nehmen auch Vertreterinnen und Vertreter aus anderen Praxisbereichen, z.B. dem Gesundheitswesen, der Wissenschaft und einigen Länderministerien, an der Veranstaltung teil.
Unter dem Titel "Frühe Hilfen bei häuslicher Gewalt" führt das NZFH in Kooperation mit der Evangelischen Akademie in Tutzing im Oktober 2009 eine Tagung zur Schnittstelle zwischen Frühen Hilfen und häuslicher Gewalt durch. Weitere Kooperationspartner sind die Frauenhauskoordinierung e.V., Frankfurt, und das Informationszentrum Kindesmisshandlung/ Kindesvernachlässigung (IzKK), München. Dabei geht es unter anderem um die große Schwierigkeit, die beiden bisher weitgehend getrennt laufenden Arbeitsfelder Schutz bei häuslicher Gewalt und Kinder- und Jugendschutz zu verbinden. Die Tagung bringt beide Bereiche zusammen und leistet damit ein Stück Vermittlungsarbeit zwischen Angeboten Früher Hilfen, bei denen das Kindeswohl im Vordergrund steht, und Schutz- und Unterstützungsangeboten für Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind.

Die Expertise "Interventions- und Präventionsmaßnahmen im Bereich Früher Hilfen. Internationaler Forschungsstand, Evaluationsstandards und Empfehlungen für die Umsetzung in Deutschland" von Anke Lengning und Peter Zimmermann informiert über den damaligen Forschungsstand in den Frühen Hilfen. Als "Material für Frühe Hilfen" vom NZFH veröffentlicht soll die Broschüre Fachkräfte bei der Planung von Forschungsprojekten und Evaluationen unterstützen.
Mehr zu den Meilensteinen, Veranstaltungen und Publikationen des Jahres 2009
Auftaktveranstaltung "Aus Fehlern lernen – Qualitätsmanagement im Kinderschutz"
Am 1. September 2009 richtete das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) in Berlin die Auftaktveranstaltung zum Projekt "Aus Fehlern lernen – Qualitätsmanagement im Kinderschutz" aus.
Frühe Hilfen bei häuslicher Gewalt
Vom 9. bis 11. Oktober 2009 führte das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) in Kooperation mit der Evangelischen Akademie in Tutzing eine Tagung zur Schnittstelle zwischen Frühen Hilfen und häuslicher Gewalt durch. Weitere Kooperationspartner waren die Frauenhauskoordinierung e.V. (Frankfurt) und das Informationszentrum Kindesmisshandlung/Kindesvernachlässigung (IzKK, München).
Begriffsbestimmung Frühe Hilfen - Anhang im Leitbild Frühe Hilfen
Die Begriffsbestimmung Frühe Hilfen wurde während der zweiten Förderphase weiterentwickelt. Sie sind im Anhang des Leitbildes Frühe Hilfen veröffentlicht, das seit 2014 die Begriffsbestimmung ergänzt und präzisiert.Die Expertise von Anke Lengning und Peter Zimmermann informiert in kompakter Form über den "State of the Art" in der Forschung zu Frühen Hilfen. Die Erkenntnisse aus den Studien können sowohl für die Planung von Forschungsprojekten und Evaluationen genutzt werden als auch für die Konzeption konkreter Praxisprojekte Früher Hilfen. In der Reihe "Materialien für Frühe Hilfen" 2009 herausgegeben vom NFZH.
Auszug aus dem Koalitionsvertrag 2009
Die Vorsitzenden von CDU, CSU und FDP, Angela Merkel, Horst Seehofer und Guido Westerwelle, haben am 26. Oktober 2009 in Berlin den gemeinsamen Koalitionsvertrag "Wachstum. Bildung. Zusammenhalt." unterzeichnet. Die Aufgaben des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) beschreibt die neue Bundesregierung im Kapitel "Sozialer Fortschritt". Wir dokumentieren den Auszug im Wortlaut.