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Kurzer Draht: Elterntelefon und Frühe Hilfen Osnabrück

Osnabrück, 07. Oktober 2014 | Gute Vernetzung erreicht: Gemeinsames Projekt von Nummer gegen Kummer e.V. und Nationalem Zentrum Frühe Hilfen im Rahmen der Bundesinitiative Frühe Hilfen.
„Zusammen schaffen wir das schon" lautet das Motto des Modellprojektes, das im Januar in Osnabrück startete und am 24. September 2014 mit einem Abschlussworkshop aller Beteiligter endet: Über das Elterntelefon der „Nummer gegen Kummer" wurde ein anonymer und kostenfreier Zugang zu den Angeboten des Netzwerks Frühe Hilfen in Osnabrück geschaffen. Bei Bedarf und auf Wunsch der Eltern informieren die Berater und Beraterinnen am Elterntelefon passgenau über Angebote für Eltern mit Kindern ab der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr in schwierigen Lebenslagen.  Das Elterntelefon ist bundesweit sowohl aus dem Festnetz als auch per Handy zu erreichen unter der Telefonnummer 0800 - 111 0 550.

„Der Bedarf an Vermittlung ist vorhanden", resümiert Beate Friese, Projektleiterin und stellvertretende Geschäftsführerin von Nummer gegen Kummer e.V.: Bundesweit sind am Elterntelefon seit Projektstart vermehrt (werdende) Eltern zu Angeboten der Frühen Hilfen beraten und weitervermittelt worden. „Die ehrenamtlichen Beraterinnen und Berater am Elterntelefon wurden für das Projekt extra zum Thema Frühe Hilfen geschult und mit den Fachkräften in den Angeboten vor Ort vernetzt, um anrufende Eltern über das vielfältige Angebot vor Ort informieren zu können. Dieser Austausch ist gelungen, insbesondere, weil die Anbieter der Frühen Hilfen in Osnabrück so engagiert und motiviert mitgearbeitet haben und über ihre Angebote im Vorfeld detaillierte Auskünfte geliefert haben".

„Für uns ist das Modellprojekt ein wichtiger Schritt, weil wir uns erstmals u.a. mit Plakaten, Anzeigen, einer Aktionswebseite und einem Radio-Spot direkt an die Eltern gewendet haben", erklärt Mechthild Paul, Leiterin des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen. „Gemeinsam mit Nummer gegen Kummer e.V. haben wir in den vergangenen Monaten erprobt, ob wir (werdende) Eltern mit den neu entwickelten Informationsmedien erreichen können. Viele haben uns in Osnabrück dabei unterstützt, indem sie Plakate aufgehängt und Info-Karten aufgestellt haben. (u.a. die Stadtwerke, die Kreishandwerkerschaft, Kindertagesstätten, Kinder- , Jugend- und Frauenarztpraxen, Ämter sowie die Sender OS Radio und Radio Osnabrück). Erste Ergebnisse der begleitenden Evaluation zeigen, dass die Plakate in den Bussen und Einrichtungen von Eltern wahrgenommen wurden und sie sich durch die dargestellten, alltagsnahen Situationen angesprochen fühlen.

Frühe Hilfen tragen dazu bei, die Erziehungskompetenz von Eltern zu stärken. Hier helfen zum Beispiel Familienhebammen, Frühförderstellen oder Babysprechstunden. Gemeinsam mit den Eltern können dann Lösungen entwickelt und eigene Ressourcen gestärkt werden.

Im Rahmen des Modellprojektes fördert das Nationale Zentrum Frühe Hilfen sowohl die Vernetzung des Elterntelefons mit den Akteuren in den Frühen Hilfen in Osnabrück als auch die Bewerbung des Elterntelefons als Zugang zu den Angeboten vor Ort. Nummer gegen Kummer e.V. wurde vom NZFH mit der Durchführung des Projektes beauftragt. Das Projekt wird wissenschaftlich evaluiert. Finanziert werden das Projekt und die Evaluation aus Mitteln der Bundesinitiative Frühe Hilfen, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert wird.

Die Kooperationspartner:

Nummer gegen Kummer e.V. ist der Dachverband für örtliche Vereine, die in Deutschland ein Elterntelefon oder ein Kinder- und Jugendtelefon betreiben. Die derzeit 107 lokalen Träger der Beratungstelefone sind überwiegend örtliche Verbände des Deutschen Kinderschutzbundes e.V. sowie anderer Wohlfahrtsverbände. Dieses Netzwerk stellt das deutschlandweit größte kostenfreie, telefonische Beratungsangebot für Kinder, Jugendliche und Eltern dar. Speziell ausgebildete, ehrenamtlich engagierte Beraterinnen und Berater unterstützen die Anrufenden im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe bei Alltagsproblemen und in schwierigen Lebenssituationen. Zur Finanzierung des Netzwerkes bemühen sich Nummer gegen Kummer e.V. bundesweit und seine Trägervereine lokal um Spenden von Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen.

Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) unterstützt seit 2007 im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) die Fachpraxis, familiäre Belastungen früher zu erkennen und bedarfsgerechte Angebote für Familien zu entwickeln und die Vernetzung der unterschiedlichen Berufsgruppen zu fördern. Das BMFSFJ hat dem NZFH die fachliche Begleitung und Koordination der Bundesinitiative Frühe Hilfen übertragen. Es unterstützt die Fachkräfte, damit sie auf der Basis neuester und gesicherter Erkenntnisse arbeiten und so die Hilfen verbessert werden können. Träger des NZFH ist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Köln in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut (DJI) in München.

Deutscher Kinderschutzbund Osnabrück e.V., Träger Elterntelefon Osnabrück
Kolpingstraße 5, 49074 Osnabrück

Stadt Osnabrück, Fachbereich für Kinder, Jugendliche und Familien - Fachdienst Familie - Sozialer Dienst, Bocksmauer 20, 49074 Osnabrück

Zur Seite des ÖA-Pakets, das auf der Grundlage des erfolgreichen Modellprojekts in Osnabrück vom NZFH entwickelt wurde